LeserInnenworld

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Jungle World: Disko Romantische Zweierbeziehung

Begehren, ganz wild und fröhlich

Wie sieht es aus mit den Begehren, die uns umtreiben, so dass wir sie gerne in einer Romantischen Zweierbeziehung (RZB) befriedigen wollen? Sind sie zuerst da, und dann suchen wir eine Befriedigung und finden einen Menschen, von dem wir sie erhoffen, so wie der Appetit auf was Süßes, der uns verweist auf Schokolade, die so einiges andere auch noch ist, aber eben auch süß? Oder lernen wir einen Menschen kennen, und sie weckt Bedürfnisse? Die geschlafen haben? Oder produziert die Andere ein Bedürfnis auf sich selbst? Wie ist das mit dem Begehren, ist es ein Vermissen, ist es ein Mangel, Schmerz und Verlangen, muss es gestillt werden von dem Abwesenden, das eine herbeiwünscht, und manchmal kommt es dann? Oder ist dieses Begehren nicht vielmehr was, das uns lebendig macht, sind wir vielleicht vor allem, zunächst und zumeist ein Begehren, das wild und fröhlich strebt, sich vervielfältigt und eine Welt erobert, die es erst schafft? Oder sind wir beides, und Freud hat verdammt Recht, aber nur jetzt, hier, heute, wenn er meine Libido als einen fiesen, zermürbenden Mangel bezeichnet, der sich ein Objekt sucht, das ihn ausfüllt? Und vielleicht hat er Recht und eine Beziehung ist immer dann zu Ende, wenn die nächste anfängt. Und wenn? Wer will denn schon so ein scheiß-autarkes, selbstgenügsames und sich phallisch-trocken und ungebrochen wähnendes Mensch sein? Dass es diese Supermänner nicht gibt, sieht man an ihren Produktionsstätten, wo sie andere und sich selbst zugrunde richten. Ich bin also verdammt vorsichtig mit der Utopie einer Autonomie, die ihre Herkunft und ihre Verletzlichkeit in zerstörerischer Wut verneinen muss.

riotqueer

Jungle World 38/07: Li’nks, Inch’Allah!

Antisemiten umarmen

In dem Artikel von Richard Gebhardt werden fälschlicherweise Lafontaines bisher gescheiterte Besuchsversuche bei Ahmadinejad mit dem Wort »plante« als abgeschlossenes Kapitel dargestellt. Dem ist nicht so. Das wird zwar weiter hinten in der gleichen Ausgabe von Ivo Bozic anders und richtig dargestellt, nur stehen nun zwei Versionen in einer Ausgabe. Lafontaine ist weiterhin bestrebt, wie er immer wieder auf Nachfragen Elsässers bestätigt, ob in der Jungen Welt oder im Kino Babylon, bei der Show mit »Dr. Seltsam«, ähnlich wie Chávez, Ortega sowie die Holo­caust­­leugner von derselben Konferenz, diesen Oberanti­semi­ten zu besuchen und sicher auch zu umarmen.

Und noch eine Ergänzung zur Templer-Ausgabe. Eine ganz wichtige Vereinigung habt ihr bzw. hat Ivo Bozic nicht erwähnt, den Orden der »Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem«.

klaus meier