Deutsches Haus

Ein unbekannter Mann, der seinem Äu­ße­ren nach der rechten Szene zuzuordnen sein soll, beschimpfte am 20. Novem­ber im Berliner Stadtteil Neukölln zwei junge Rumänen. Dem Polizeibericht zufolge warf er dem Jüngeren eine Bierflasche gegen den Rücken, bedrohte beide mit einem Messer und beschimpfte sie mit rassistischen Sprüchen. Die jungen Männer konnten flüchten. Unbekannte beschmierten in der Nacht zum 20. November das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Berliner Stadtteil Tiergarten mit einem antisemitischen Schrift­zug und weiteren Zeichen in blauer Farbe. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes entdeckten morgens die Beschädigung. Wie die Polizei am 19. November bekannt gab, beschädigten unbekannte Täter zwei Mal in wenigen Tagen den jüdischen Friedhof in Eisenhüttenstadt (Brandenburg). Insgesamt wurden sechs Grabsteine auf dem Gelände im Stadtteil Fürs­tenberg umgeworfen. Ein Schaden von mehreren hundert Euro entstand. Wie der Tagesspiegel nach einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage von Petra Pau (»Die Linke«) berichtete, regis­trierte die Polizei 237 Beschädigungen von jüdischen Friedhöfen in den Jahren 2002 bis 2006. Das entspricht nahezu einem Fall pro Woche. Am 18. November drangen mehrere Personen auf das Gelände eines geschlossenen Campingplatzes in Potsdam (Brandenburg) ein, entzündeten ein Lagerfeuer und gröl­ten rassistische Lieder. Die Polizei ermittelt gegen sechs Jugendliche, darunter eine Frau, die angaben, einen Geburtstag zu feiern. Sie sind der Polizei bereits bekannt. In der Nacht zum 17. November griffen rund 30 Neonazis eine Gaststätte in der Innen­stadt von Dortmund (Nord­rhein-West­falen) an. Sie trugen Schlagstöcke, Pflastersteine, Pfefferspray und eine Schusswaffe bei sich und grölten Ausdrücke wie »Scheißtürken« oder »Scheißausländer«. Das teilten das »Antifaschistische Bündnis 28.03.« und die Antifaschistische Union Dortmund der Presse mit. Der Club werde von vielen Migrantinnen und Migranten besucht. Es sei bereits »der vierte Angriff bewaffneter Neonazi-Gruppen« auf ein Lokal gewesen, in dem sich Menschen aufhielten, »die nicht in das extrem-rechte Weltbild der Neonazis passen«. Nach Informationen des Webportals redok.de warfen die Täter die Schaufenster­scheiben des Clubs ein und drängten an den Türstehern vorbei in das Lokal. Sie bedrohten eine Person mit der Schuss­waffe und verletzten sie mit Pfefferspray. Als die Polizei eintraf, flüchteten sie. Fünf Personen im Alter von 19 bis 21 Jahren konnten festgenommen werden. In Magdeburg (Sachsen-Anhalt) nahm die Polizei in der gleichen Nacht einen 29jährigen fest. Er soll einen 17jährigen Kameruner an einer Bushaltestelle mit rassistischen Sprüchen beleidigt haben. Der Jugendliche flüchtete sich in eine Tankstelle in der Nähe und alarmier­te die Polizei. Der 29jährige grölte auf dem Polizeirevier mehrfach »Sieg Heil«.

gs