Deutsches Haus

Ein Unbekannter schlug in einer Begegnungsstätte in Berlin-Lichtenberg in der Nacht zum 23. Dezember auf einen 36jäh­rigen Mann ein und beschimpfte ihn mit antisemitischen Parolen. Der Angreifer flüchtete, der Mann erlitt leichte Kopf­verletzungen. Die Kriminalpolizei ermittelt. Am Abend des 22. Dezember griffen drei Unbekannte einen 42jährigen italienischen Buddhisten an, der in einem Zug zwischen Magdeburg und Halle (Sachsen-Anhalt) betete. Die Zug­begleiterin schritt ein, die Männer kehrten kurze Zeit später aber zurück und schlugen und traten auf den Italiener ein. Er erlitt Verletzungen im Gesicht. Die Angreifer konnten an einer Haltestelle entkommen. Die Polizei geht von einer »fremdenfeindlichen Tat« aus. In der Nacht zum 22. Dezember provozierten und attackierten zwei Männer zwei gebürtige Sudanesen, beide 21 Jahre alt, in einer Diskothek in Dresden (Sachsen). Das Personal brachte die Sudanesen vor die Tür. Die zwei Angreifer und etwa 16 weitere Personen folgten ihnen und traten und schlugen dort auf sie ein. Ein 20jähriger Mann, der den Angegriffenen zur Hilfe kam, wurde ebenfalls attackiert. Nach polizeilichen Ermittlungen gehörten die Angreifer zu einer Gruppe von 75 bis 100 Personen, die sich an diesem Abend in der Diskothek befand und durch gewalttätige Ausschreitungen bei Fußballspielen bekannt ist. Unbekannte be­schmier­ten die Gedenk­tafeln für die ehemalige Synagoge Grunewald (Berlin) mit Hakenkreuzen und übermalten ein Porträt des Rabbiners Emil Bernhard Cohn (1881-1948) mit Farbe. Nach Angaben der Polizei entdeckten Passanten am Abend des 18. Dezember zunächst vier Hakenkreuze auf zwei Tafeln. Wie die Berliner Morgenpost berichtete, wurde bereits im Sommer 2006 die nahe liegende Bushalte­stelle mit antisemitischen Symbolen beschmiert. Am Abend des 14. Dezember überfielen drei Männer in Mannheim (Baden-Württemberg) einen 28jährigen aus Eritrea. Einer Pressemitteilung der Polizei zufolge forderten sie ihn auf, Deutsch­land zu verlassen, und attackierten ihn mit Flaschen und Stangen. Der Angegriffene erlitt Prellungen am Rücken und im Gesicht. Als ihm vier vermutlich türkischstämmige Männer zur Hilfe kamen, flohen die Angreifer.

In Weiden (Bayern) tauschten Unbekann­te mit den Namen ermordeter Weidener Juden versehene Steine aus, die Schüler während der Gedenkfeier zur Pogromnacht von 1938 am Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus abgelegt hatten. Werner Friedmann, der Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Weiden, sagte am 14. Dezember dem Ober­pfalz­netz in einem Interview, er habe bemerkt, dass die Erinnerungssteine gestohlen und durch andere Steine mit den Namen führender Nationalsozialisten wie Heinrich Himmler, Rudolf Heß oder Adolf Eichmann ersetzt worden waren. Andere Steine trugen die Namen von Neonazis und Holocaustleugnern wie Horst Mahler oder David Irving.

eb