Nachrichten

Quote, Quote über alles!

RTL-Dschungelcamp. Wie heißt es im Englischen: It’s a dirty job. But someone’s gotta do it! Dieses Mal war es also an DJ Tomekk, in der RTL-Serie »Ich bin ein Star – Holt mich hier raus« für den Skandal zu sorgen. Bekanntlich ist in der vergangenen Woche ein Video aufgetaucht, in dem der Musiker kurz vor dem Beginn der Staffel, in der er dann als Kan­didat auftrat, den Hitlergruß gezeigt und die erste Strophe des »Deutsch­landlieds« gesungen hatte.

Seither läuft alles nach Plan. Die Sendung hat mit etwa 5 300 000 Zuschauern einen neuen Rekord erreicht. DJ Tomekk wurde zwar aus dem Dschungelcamp geworfen. Doch der Mann, der vor langer Zeit einmal einen Hit hatte, zuletzt aber nur noch als Pausenclown auf Kindertanzveranstaltungen wie »The Dome« auftreten durfte, gibt sich nun als reuiger Sünder und hat es mit der Masche geschafft, die Aufmerksamkeit zu erhalten, die ihm in den vergangenen Jahren nicht zuteil wurde. mst

Erst hoch, dann runter

Amy Winehouse. Heftig Bescheid geben sollten Musik­fans einmal der Plattenfirma Island Records. Nachdem ein Video aufgetaucht ist, das zeigt, wie die Sängerin Amy Winehouse an einer Crack-Pfeife zieht, erwägt das Label, sich von der Musikerin zu trennen. Dabei zeigt die 24jährige doch, wie man verantwortlich mit Drogen umgeht. Sie erzählte der Presse, dass sie nicht nur Crack geraucht, sondern danach noch meh­rere Valium-Tabletten eingenommen habe. »Um mich runterzubringen«, wie sie der Sun gestand. Statt sich also vollends zu­zudröhnen, versuchte sie, wieder einen kla­ren Kopf zu bekommen. Winehouse weiß eben, wie man es macht. sw

Ohne Pauken und Trompeten

Orchesterstreik. »Es gibt bei uns sehr subtile Formen des Arbeitskampfes«, sagte Gerald Mertens in der vergangenen Woche. Der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) kündigte Streiks an. Die Gewerkschaft Verdi verlangt für die im öffentlichen Dienst beschäftigten Verwaltungsangestellten und Bühnenarbeiter in den Staats- und Stadttheatern eine Lohnerhöhung von acht Prozent, die DOV möchte für ihre Mitglieder Ähnliches erreichen. Die Arbeitgeber versuchen jedoch zunehmend, die Löhne der Orchester von der Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst abzukoppeln.

Das Publikum muss die »subtilen Formen des Arbeitskampfes« aber nicht sonderlich fürchten. Die Musiker werden nicht vorsätzlich falsch spielen. Bei manchen Aufführungen könne es aber vorkommen, dass zunächst nicht das vollständige Orchester aufspiele, ohne Pauken und Trompeten sozusagen. Nach Angaben der DOV sollen sich die Streiks jedoch hauptsächlich auf die Proben auswirken. mst

Der Bruder muss büßen

Todesurteil. Allah und Mohammed sind sehr empfindliche Charaktere. Dauernd sind die beiden beleidigt. Das behaupten zumindest ihre irdischen Sachwalter mit großer Regelmäßigkeit. In der vergangenen Woche wurde der afghanische Journalist Perwis Kambachsch wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Ein Provinzgericht in Masar-i-Sharif sprach das Urteil aus, weil Kambachsch einen Text über Frauenrechte im Islam aus dem Internet ausgedruckt und verteilt haben soll.

Afghanische und internationale Medienorganisationen protestierten gegen den Gerichtsbeschluss. Das Verfahren fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Kambachsch hatte keinen Anwalt. Mit dem Urteil soll wahrscheinlich sein Bruder Said Jakub Ibrahimi eingeschüchtert wer­den. Der Journalist hatte mehrmals kritische Berichte über lokale Macht­haber veröffentlicht. Ibrahimi ist aber wegen seiner Mitgliedschaft in einer internationalen Organisation nicht ganz so leicht zum Schweigen zu bringen wie Kambachsch. mst