Deutsches Haus

In den frühen Morgenstunden des 1. April wurde eine schwerkranke kosovarische Roma von Regensburg (Bayern) nach Ser­bien abgeschoben. Die Frau lebte seit zehn Jahren in Deutschland und kennt Serbien kaum. Ihr Sohn blieb in Deutsch­land. Abschiebungen in den Kosovo sind derzeit nach dem Aufenthalts­bestim­mungs­gesetz nicht möglich. In Serbien sind Roma ebenso wenig vor Diskriminierung und Verfolgung sicher. Drei junge Männer beschimpften am 31. März eine dunkelhäutige Frau in der Fußgängerzone des Berliner Bezirks Spandau. Die beiden 19- und 20jährigen wurden vorläufig festgenommen, auf dem Arm des einen entdeckte die Polizei aufgemalte Hakenkreuze. Maskierte Unbekann­te bewarfen in der Nacht zum 29. März eine türkische Imbissstube in Colditz (Sachsen) mit Feuerwerkskörpern. Es war bereits der dritte Angriff auf den Laden in diesem Jahr. Eine Glasscheibe am Eingang wurde zerstört. Zuvor hatten mehrere Deutsche den Sohn des Besitzers der Gaststube bedroht und beleidigt. Der 19jährige war ebenfalls mit Feuerwerkskörpern beworfen worden. Ein 27jähriger Tatverdächtiger wurde vorübergehend festgenommen. Am 27. März beschimpften zwei deutsche Männer im Berliner Stadtteil Lichtenberg einen 52jährigen tür­kischen Mann im Beisein seines zweijährigen Sohnes mit rassistischen Sprüchen. Der Mann hatte sich beschwert, da einer der beiden Männer seinen Hund zu großzügig angeleint hatte. Die Deutschen bezeichneten sich selbst nach Angaben der Polizei als »Nazis«. Einer wurde vorübergehend festgenommen. Der andere Mann flüchtete. Am frühen Morgen des 29. März brüllten zwei junge Männer vor einem vietnamesischen Lebensmittel­geschäft in der Weitlingstraße im Berliner Bezirk Lichtenberg Naziparolen. Der ältere der beiden urinierte auf das vor dem Laden ausgestellte Obst und Gemüse und beschmierte es mit tierischen Exkrementen. Die Männer im Alter von 22 und 23 Jahren stahlen Lebensmittel und entfernten sich mit zwei weiteren Personen. Der Ladenbesitzer alarmierte die Polizei, welche die vier Männer in der Nähe des Tatorts stellte. Unbekannte legten am Morgen des 29. März Feuer in ­einem Mehrfamilienhaus in Backnang (Baden-Württemberg), das fast aus­schließ­lich von Türken bewohnt wird, zwei Frauen wurden leicht verletzt. Ein Kinderwagen, der wahrscheinlich mit Brand­beschleunigern entzündet wurde, ging in Flammen auf. Auf einer Wand im Hinterhof des Gebäudes fanden sich rechts­extreme Parolen und Hakenkreuze. Zwei Rechtsextremisten beleidigten am 29. März im Stadtteil Adlershof (Berlin) Mitglieder des jüdischen Sportvereins TuS Makkabi bei einem Fußballspiel gegen den Adlershofer BC mit antisemitischen Sprüchen. Einer der beiden erhob seinen Arm zum »Hitlergruß« und grölte Naziparolen, der andere beschimpfte eine Betreuerin als »Scheißjüdin«. Die 38 und 44 Jahre alten Männer wurden vorläufig festgenommen. fr