Deutsches Haus

Unbekannte beschädigten eine Stele am Gedenk- und Lehrpfad für das ehemalige Konzentrationslager in Barth (Mecklenburg-Vorpommern). Sie zerkratzten die Fotos eines russischen und eines französischen Häftlings und ritzten eine SS-Rune in ein weiteres Foto, auf dem ein niederländischer Gefangener abgebildet ist. Die Polizei entdeckte die Tat am 7.?April. Der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Stralsund ermittelt. In der Nacht zum 7.?April verprügelten drei Männer und eine Frau einen Marokkaner in der U-Bahn in München (Bayern). Der 43jährige erlitt Prellungen und zwei Platz­wunden am Kopf. Ein Augenzeuge hatte kurz vor der Haltestelle Odeonsplatz die Notbremse gezogen, als er sah, dass die vier Personen auf den marokkanischen Mann einschlugen, der »Hilfe, Nazis!« schrie. Die 18 bis 25 Jahre alten Täter flüch­teten, wurden aber im Zwischengeschoss aufgehalten und der Polizei übergeben. Gegen sie wurde Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet. Die Polizei geht bislang nicht von einer rassis­tischen Tat aus. Der schwarze Anti-Rassis­mus-Beauftragte der Carl-von-Ossietzky-Universität hat zusammen mit einem Freund, ebenfalls schwarzer Hautfarbe, »die Probe aufs Exempel« gemacht und versucht, drei Diskotheken in der Innenstadt von Oldenburg (Niedersachsen) zu besuchen. In allen Lokalen wurde ihnen der Eintritt von Türstehern verweigert. »Man behandelte uns als Schwerverbrecher und schob uns nach draußen«, berichtete Kilian Asangana in einem Brief an den Oberbürgermeister Gerd Schwand­ner. Ausländische Spieler des Handballvereins Frisch Auf Göppingen (Baden-Württemberg) wurden von ihren eigenen Fans in rassistischer Weise beleidigt. Der Torwart Martin Galia wurde mit den Worten »Tscheche weg« beschimpft, und der Spieler Nikola Manojilovic bekam während eines Spiels zu hören: »Beweg’ deinen serbischen Arsch!« Das berichtete Sportbild online am 3.?April. Am 2.?April wurde die 51jährige Khadra O., die seit 27 Jahren in Berlin lebte, in die Türkei abgeschoben. Die siebenfache Mutter war 1981 mit ihrem libanesischen Mann aus dem Libanon geflohen. Ihre Tochter Nislin O. sagte, dass ihre Mut­ter, die kein Türkisch spreche und nur 30 Euro bei sich habe, seit ihrer Ankunft in Istanbul bei den Verwandten einer Berliner Nachbarin lebe. Die Härtefallkommision hatte sich für eine Duldung der staatenlosen Frau, die nach Angaben der Familie im Libanon geboren wurde, ausgesprochen, wenn sie eine Erwerbstätigkeit aufnehmen und einen türkischen Pass beantragen würde. Khadra O. sei eine arabische Kurdin und noch nie in der Türkei gewesen, sagte ihr Anwalt. Deshalb hatte sie einen libanesischen Pass beantragt. Ein Jobangebot konnte sie nicht wahrnehmen, da sie keine Arbeitserlaubnis erhalten hat­te. fr

Geändert am Freitag, 16. Mai 2008