Kunst mit Haken

NS. Andere Länder, andere Sitten, und sehr unterschiedlich fällt auch der museale Umgang mit Symbolen und Hinterlassenschaften des »Dritten Reichs« aus. Während sich die Berliner Dependance von Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett trotz Protesten weigert, ihren Wachs-Hitler aus der neuen Ausstellung zu entfernen, entschied man sich in Polen gerade gegen eine wertfreie Präsentation von NS-Geschichte. So scheiterte Przemyslaw Obarski mit seinem Versuch, das Hakenkreuz in seiner ursprünglichen Bedeutung als Glücksbringer zu rehabilitieren. Die Behörden verboten eine Ausstellung, in der das NS-Symbol als Teil einer Installation gezeigt werden sollte. In Nepal dagegen stellt man sich demnächst einen alten Mercedes ins neue Palastmuseum, für den sich Jahrzehnte lang niemand interessiert hat. Die Rostlaube, die zuletzt als Übungsobjekt für angehende Ingenieure diente, war ein Geschenk Hitlers an den damaligen König Tribhuvan und kommt als solches nun zu zweifelhaftesteten musealen Ehren. her