Herzen in Aufruhr

»Water Lillies«. In den Vorstädten von Paris: Drei 15jährige Mädchen bewegen sich aufeinander zu und voneinander weg, umkreisen sich permanent. Die eine bewundert die andere, die dritte fühlt sich als dickes, hässliches Entlein. Alle drei beschäftigen sich mit Synchronschwimmen, im Nebenbecken trainieren die Jungs Wasserball, auch das noch. Irgendwann entwickelt sich aus der Bewunderung der einen mehr, sie ist verliebt in die andere. Diese jedoch treibt sich lieber mit den Wasserballjungs rum, empfindet für das Mädchen nichts weiter. Oder doch? In dem wunderbaren »Coming of age«-Drama »Water Lillies«, seit kurzem in ausgesuchten Programmkinos zu sehen, bleibt bis zum Ende alles im Vagen, sexuelle Orientierungen werden gerade erst ausgehandelt, alles scheint möglich zu sein. Klingt nach Freiheit, ist für 15jährige in Wahrheit aber Horror, und diesen Horror des Teenager-Seins behutsam eingefangen zu haben, das ist das große Verdienst dieses Films. Aha