Drei Parteien

Der große Parteien-Check

Wenn am 8. März die Volksmassen an die Wahlurne strömen, dann nicht nur deshalb, weil sie ihre Verehrung des Geliebten Führers demonstrieren wollen, sondern auch, wie es sich für eine Demokratie gehört, um ihr Parlament zu wählen. Vieles spricht dafür, dass das Volk auch diesmal mit überwältigender Mehrheit der Partei Kim Jong-ils ihr Vertrauen aussprechen wird. Doch selbstverständlich werben auch andere Parteien um Stimmen – vereint in der Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes, zu der sie sich, dem weisen Rat Kim Il-sungs folgend, zur Bündelung der revolutionären Kräfte zusammen­geschlossen haben.

Koreanische Sozialdemokratische Partei (KSDP)
Diese Partei wurde am 3. November 1945 in Widerspiegelung des antiimperialistischen und antifeudalen Strebens und der Forderungen der Volksmassen, die Folgen der Kolonialherrschaft des japanischen Imperialismus zu beseitigen und eine neue demokratische Gesellschaft aufzubauen, gegründet. Ihre Leitidee ist die nationale Sozialdemokratie, die den historischen Bedingungen Koreas und den Charakteristika der Nation entspricht. Sie erhebt die Souveränität, Unabhängigkeit, Demokratie, den Frieden und die Verteidigung der Menschenrechte zu ihrer hauptsächlichen politischen These. Ein Büro in Pjöngjang beherbergt die Partei. Die imperialistische Propaganda behauptet, sie existiere nur mehr auf dem Papier. Doch dass dies eine dreiste Lüge ist, zeigt schon die Tatsache, dass die Partei ja bei den Wahlen antritt.

Die Chondoistische Ch’ongu-Partei
Am 8. Februar 1946 wurde die religiöse Partei hauptsächlich von Bauern, die Anhänger der Chon­dogyo-Religion waren, gegründet, mit dem Ziel, gemäß den patriotischen Ideen vom Aufbau der Nation und der Wohlfahrt des Volkes sowie nach dem souveränen Geist vom Zurückdrängen der Europäer und Japaner sich der imperialistischen Aggression und Unterjochung zu widersetzen. Diese Partei stellt sich heute die bedeutende Aufgabe, Harmonie und Eintracht zwischen allen Mitgliedern der Gesellschaft zu erreichen und eine Gesellschaft der Volkswohlfahrt aufzubauen, die sich durch eine hoch entwickelte selbständige Nationalwirtschaft und eine nationale Kultur koreanischer Prägung auszeichnet. Die universelle Wahrheit der »Religion des himmlischen Weges« offenbart sich schon darin, dass sie Konfuzianismus, Buddhismus, Daoismus, Schamanismus und Römischkatholisch in sich vereint. Von den einstmals 200 000 Mitgliedern (1946) verblieben, angesichts der strahlenden Anziehungskraft der Partei des Großen Führers, bis Mitte der fünfziger Jahre nur 3 000 in der Ch’ongu-Partei. Die imperialistische Propaganda behauptet, heute gebe es gar keine Mitglieder mehr, doch dass dies eine dreiste Lüge ist, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Partei ja bei den Wahlen antritt.

Partei der Arbeit Nordkoreas (PdAK)
Anders als verweichlichte und orientierungslose Parteien im Westen kennt die PdAK seit ihrer Gründung 1945 nur zwei Vorsitzende: den Großen Führer Kim Il-sung und seinen Sohn, den Geliebten Führer Kim Jong-il. Klug leiteten sie jederzeit den Kampf für die Stärkung der Volksmacht und für die Verbesserung und Intensivierung der Tätigkeit der Massenorganisationen. Seit Bestehen der DVRK hat das Volk nie einen Zweifel an der Führung ihres Landes durch die PdAK aufkommen und deren Führungsanspruch 1972 sogar in die Verfassung schreiben lassen. Auf den etwa alle zehn Jahren stattfindenden Parteitagen versichern die Genossen immer wieder, die Partei zu einem ideologisch reinen Kristall machen zu wollen, in der alle Mitglieder von einer einzigen Ideologie des Führers durchdrungen sind und unter seiner einheitlichen Leitung einmütig handeln. Das Ringen der Partei zielt darauf, ihre Mitglieder konsequent mit dem Gedankengut des Führers auszurüsten und im Denken und Wollen deren engen Zusammenschluss um seine Person zu sichern. Ihr wichtigstes Ziel ist es, die Idee des großen Führers Kim Il-sung mit aller Konsequenz zu verwirklichen und die enge Verbundenheit zwischen Partei und Volk, eine Verbundenheit, wie sie unter Blutsverwandten besteht, weiter zu festigen sowie die Geschlossenheit der ganzen Gesellschaft mit Herz und Seele unablässig zu stabilisieren und zu fördern.

Montiert von Fabian Sänger