Deutsches Haus

Ein 19jähriger Auszubildender, der im März 2008 eine Frau aus Vietnam verletzt und auf rassistische Weise beleidigt hatte, wurde am 25. Februar vom Amtsgericht Sondershausen (Thüringen) zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Er hatte die 20jährige am Bahnhof Sangerhausen bespuckt, als »Fidschi-Schlampe« beschimpft und niedergeschlagen. Unbekannte griffen in der Nacht zum 24. Februar in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einen Iraker an und schlugen so lange auf den 51jährigen ein, bis er das Bewusstsein verlor. Die Polizei schließt einen rassistischen Hintergrund nicht aus. Ebenfalls am 24. Februar endete der Prozess gegen drei Personen, die im August 2007 in Mügeln (Sachsen) acht Inder durch die Stadt gehetzt und mit rassistischen Bemerkungen attackiert hatten. Das Amtsgericht Oschatz verurteilte zwei zum Tatzeitpunkt 22 und 24 Jahre alte Männer wegen Körperverletzung und Volksverhetzung zu Bewährungsstrafen von einem Jahr und zwei Monaten bzw. einem Jahr und acht Monaten sowie zu Geldzahlungen an die Opfer. Ein damals 18jähriger erhielt eine Verwarnung und muss gemeinnützige Arbeit und ein Sozialtraining ableisten. Einen rechten Hintergrund der Angriffe konnte die Richterin nicht feststellen. In Halle (Sachsen-Anhalt) schlugen zwei Männer am 22. Februar in der Straßenbahn einem 28jährigen aus Burkina Faso mit Fäusten ins Gesicht und verletzten ihn mit einem Stein am Nacken. Die Straßenbahnfahrerin verständigte die Polizei, die die beiden bereits einschlägig bekannten Männer festnahm. Sechs Männer verletzten am 21. Februar in Neu-Ulm (Bayern) einen 31jährigen Portugiesen. Nach Angaben der Polizei hatten die Angreifer den Mann zunächst mit Schneebällen beworfen, woraufhin es zu einem Streit kam. Die Polizei schließt ein ausländerfeindliches Motiv nicht aus, da zwei der Männer schon im Zusammenhang mit der rechten Szene aufgefallen seien. Unbekannte sprühten am 20. Februar den Schriftzug »Je größer die Lüge, desto mehr Menschen glauben sie!« an eine Wand in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn (Sachsen-Anhalt). Einen Tag zuvor war dort die Wechselausstellung »Anne Frank und die DDR – Politische Deutungen – persönliche Lesarten« eröffnet worden. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung. In der Nacht zum 20. Februar warfen Unbekannte zum wiederholten Mal die Fensterscheiben einer türkischen Imbissstube in Jüterbog (Brandenburg) ein. Wie erst vorige Woche bekannt wurde, bedrohten Teilnehmer der Neonazi-Demonstration am 14. Februar in Dresden (Sachsen) eine Asiatin und ihre Tochter. Nach Angaben der taz drückten die Unbekannten ihre Opfer in einem Geschäft im Hauptbahnhof gegen die Wand, beschimpften sie als »hässliche Affen« und sagten, dass sie »nicht nach Deutschland gehören«.   mh