PC für Elche

Klingt toll: Einen Rechner haben, ohne einen Rechner zu haben – dank Icloud, einem neuen Angebot aus Schweden, bei dem man kostenlos einen virtuellen Computer gestellt bekommt. Voraussetzung ist allerdings ein Internet-Zugang. Und die Benutzung des Internet Explorers, denn verwendet man den Firefox, wird man mit einem Browser-Absturz belohnt. Bei Icloud wird mit den Techniken des viel gepriesenen Web 2.0 ei­ne Desktopoberfläche eines Computers im Browser dargestellt. Aber letztlich ist es eben nur eine Webseite, auch wenn mit einigen Texten und Fortschrittsbalken nach dem Erstellen des Accounts das Einrichten und Starten eines echten Computers durchgeführt wird.
Der Hauptgrund aber, Icloud nicht zu benutzen, ist die fehlende Datenschutzerklärung – die hat die schwedische Betreibergesellschaft Xericon AB offenbar nicht nötig. Zudem ist zwar die gesamte Oberfläche auch in Deutsch verfügbar, nicht jedoch die Benutzervereinbarung, diese gibt es nur in Englisch und auch nur nach der Anmeldung. Immerhin hat man es geschafft, den Titel ins Deutsche zu übersetzen. In dieser Vereinbarung behält sich Xericon AB zusätzlich noch vor, sie jederzeit zu ändern, User-Accounts und Daten jederzeit zu löschen, sie legt den Ort eines Schiedsgerichtsverfahrens auf Stockholm und die Sprache jeglicher dafür eingereichter Dokumente auf Schwedisch fest und verbietet dem Nutzer, Schadensersatz von Xericon AB oder einem Mitarbeiter von Xericon zu fordern. Die Höhe jedoch ist, dass es nicht möglich ist, diesen Text zu kopieren oder zu drucken und ihn so ohne die Verwendung von elf Screen­shots in Ausschnitten festzuhalten.
Damit verstößt Xericon AB wohl in mehr als drei Fällen gegen europäisches Recht.