Der Krisenterminator

»Schwarzenegger beendet kalifornische Haushaltskrise«, lautete die frohe Botschaft diese Woche. Natürlich würde man Arnold Schwarzenegger, dem Gouverneur von Kalifornien, auch zutrauen, den Krebs, den Klimawandel oder gleich die Weltwirtschaftskrise zu »beenden«, ließe man ihn nur machen. Manche Dinge verlernt ein Mann nun mal nicht.
Die Verhandlungen um Sparmaßnahmen in Höhe von 26,3 Milliarden Dollar seien ihm wie ein »spannender Film« vorgekommen, zitiert Tagesschau.de Schwarzenegger. Wen trifft es wohl am härtesten? In Kalifornien werden es, Prognosen zufolge, vor allem ältere und arme Leute sein. Zehntausende von ihnen werden künftig keine Krankenversicherung mehr haben, und Gemeinden müssen ihre Hilfsangebote stark einschränken. 15 Milliarden Sozialausgaben will der US-amerikanische Bundesstaat insgesamt sparen. Tausende von Strafgefangenen sollen vorzeitig aus der Haft entlassen und staatliche Angestellte jeden Monat für drei Tage unbezahlt in den Zwangsurlaub geschickt werden. Nicht der Rede wert, dass weiterhin die Schulklassen vergrößert, Lehrer entlassen und die Bildungsangebote eingeschränkt werden. Was dann noch an Geld fehlt, soll mithilfe von neuen Ölbohrungen vor der Küste von Santa Barbara eingenommen werden.
Dennoch glauben Kritiker des Krisenterminators nicht daran, dass die finanziellen Probleme durch die beschlossenen Maßnahmen gelöst werden, da sie mit weiteren Steuerausfällen rechnen. Und mit üblen Auswirkungen sowieso: »Das wird viele Menschen schmerzlich treffen«, sagte Zev Yaroslavsky, County Supervisor von Los Angeles. Der Direktor der Organisation Health Access California rechnet sogar damit, dass »Millionen Kalifornier aufgrund dieser Einschnitte schlechter leben und früher sterben« werden.