Psst! Die Nachbarn!

SO 36. Der Club gehört zu Kreuzberg wie die Currywurst zu Berlin. In den frühen Achtzigern wurde er als Punkschuppen weltberühmt und ist noch immer ein international bekannter Veranstaltungsort für alles, was irgendwie mit Hardcore, Emo oder Ähnlichem zu tun hat. Auch die schwul-lesbischen Partys im SO 36 sind längst eine Institution. Doch langsam wird die Luft dünn in der Konzerthalle. Nachbarn beschweren sich plötzlich, und inzwischen hat der Club die Auflage vom Senat bekommen, einen Lärmschutz zu errichten, der allerdings teuer ist. Deswegen veranstaltet das SO seit kurzem Soli-Partys und zeigt auf seiner Homepage per Ticker an, wie viel Geld schon zur Rettung eingegangen ist. Inzwischen ist jedoch unklar, ob der Lärmschutz überhaupt von der Hausverwaltung genehmigt wird. Die Vermieter wollen den Punkerladen anscheinend endgültig los werden, und die Stadt Berlin beweist einmal mehr, wie wenig sie davon versteht, das Potenzial Berlins als Stadt der Subkulturen zu schützen.   aha