Deutsches Haus

In der Rietzestraße in Berlin-Pankow entwendeten Unbekannte zwei so genannte Stolpersteine. Der Diebstahl wurde bereits vor etwa einem Monat entdeckt, jedoch erst am 1. September gemeldet. Die in den Boden eingelassenen Gedenktafeln erinnerten an Ilse M. Kaiser und Erwin Kaiser, zwei Opfer des Nazi-Regimes. Erwin Kaiser, bei seiner Deportation 63 Jahre alt, war langjähriger Vorsitzender des Vereins zur Förderung der israelitischen Taubstummen Deutschlands. Eine Gruppe von etwa 50 alkoholisierten Rechtsextremisten soll am 30. August auf den Gänsemarkttagen in Bützow (Mecklenburg-Vorpommern) antisemitische und rechte Parolen gebrüllt und Polizisten angegriffen haben. Sechs mutmaßliche Anstifter im Alter zwischen 18 und 32 Jahren wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs. Bereits vor zwei Jahren war es bei den Gänsemarkttagen zu Ausschreitungen gekommen. Der Asylbewerber Felix Otto wurde am 25. August vom Flughafen in Frankfurt (Hessen) nach Kamerun abgeschoben. Zuvor hatte er ein halbes Jahr in der JVA Suhl eingesessen, da er mehrmals gegen die Residenzpflicht verstoßen hatte. Diese verbietet Asylbewerbern, ihren Landkreis zu verlassen. Obwohl zahlreiche Unterschriften für den Kameruner gesammelt wurden, der sich bei der Flüchtlingsinitiative The Voice engagierte, konnte die Abschiebung nicht verhindert werden. Kurz zuvor war ein Eilantrag gegen die Abschiebung abgelehnt worden. Bei der Abschiebung kam es zu Protesten am Flughafen, berichtete Pro Asyl. Felix Otto lebte neun Jahre in Deutschland. Rechtsextremistische Jugendliche haben am 25. August deutsch-türkische Jugendfußballer des Berliner Vereins Türkiyemspor während eines Trainingslagers in Lindow (Brandenburg) angegriffen. Die Angreifer waren nach Berichten der Fußballer mit Bierflaschen, Messern und Baseballschlägern bewaffnet. Die Polizei berichtete von leichten Verletzungen, der Jugendkoordinator des Vereins, Adnan Akbaba, sagte dem Tagesspiegel jedoch: »Einem Spieler wurde mit einem Baseballschläger fast der Oberschenkelhalsknochen durchgebrochen.« Zuvor sollen die Unbekannten die 15 Jugendlichen mit Sprüchen wie »Scheiß-Ausländer« und »Dönerfresse« beschimpft haben. Am Vortag schon sollen die Tatverdächtigen durch einen Hitlergruß und rassistische Beleidigungen aufgefallen sein. Am 24. August ist Anklage gegen zwei Personen wegen Volksverhetzung und Störung der Totenruhe erhoben worden. Die Männer im Alter von 47 und 32 Jahren sollen im November vorigen Jahres auf dem jüdischen Friedhof in Erfurt (Thüringen) eine Gedenktafel mit Schweineblut übergossen haben. Der 47 Jahre alte Mann wird außerdem verdächtigt, am gleichen Abend in Gotha auf dem dortigen jüdischen Friedhof einen blutüberströmten Schweinekopf an einem Davidstern aufgehängt und ein Transparent mit volksverhetzenden Sprüchen hinterlassen zu haben.   ag