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Für viele Leserinnen und Leser ist die Homestory, also jene Rubrik, die Sie gerade lesen, regelmäßig der Einstieg ins wöchentliche Jungle-Abenteuer. Und auch ich kann mir eine Jungle ohne Homestory gar nicht vorstellen. Aber das war nicht immer so. Das stellte sich jetzt heraus, als ich in dieser Woche die letzte, meine letzte Jungle World, also eigentlich eher die erste, zumindest die erste im Berliner Format, archiviert habe. In jener Ausgabe vom 31. Juli 1997 hieß die Homestory noch wie bei anderen Zeitungen Editorial. Auch eine feste Interview-Seite gab es anfangs nicht. Hassen Sie auch Interviews? Nein? Ich aber. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, was das für eine Arbeit ist, die dafür nötigen HTML-Tags alle von Hand einzugeben. Aber nicht nur die Interviews, alle Artikel stehen Ihnen nun auf der Homepage jungle-world.com zur Verfügung. Fast alle. Ein paar Beiträge fehlen, und schon allein daran sieht man, dass online lesen kein Ersatz für ein Abo sein kann. Einige der schönsten Dossiers, Foto-Reportagen, Bilder, Poster, Grafiken, nicht zuletzt alle Cartoons von OL und die Comics wurden nie digital dokumentiert, waren immer nur in der Druckausgabe erhältlich wie nur zum Beispiel das legendäre Dossier »20 Jahre Deutscher Herbst«, in dem auf vier Seiten Herbstbäume zu sehen waren.
Ein Jahr lang wurde ich hier immer sehr nett aber auch ein bisschen verwundert beäugt von den Kolleginnen und Kollegen. Ob die alle so richtig verstanden haben, was ich da so gemacht habe? Ich weiß es nicht. Am Anfang war mir das ja selbst nicht ganz klar, aber jetzt bin ich verdammt froh, dass es geschafft ist und blicke also voller Freude auf das vollendete Werk. Wenn man tatsächlich jeden einzelnen Artikel von 2003 bis 1997 von Hand eingepflegt hat, dann hat man vermutlich einen ganz guten Überblick zumindest über die ersten sechs Jahre der Jungle World, und ich kann Ihnen sagen: prima Zeitung. Aber schauen Sie selbst! Die Suchfunktionen auf der Homepage werden nach und nach noch verbessert. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Stöbern und fahre erstmal in den Urlaub.
Die Jungle World übrigens auch. Wobei – die Produktion der Auslandsausgaben soll ja eher Arbeit als Urlaub sein, hört man. Mal sehen, was die Jungle-Combo dieses Jahr auf Zypern anrichtet. Denn dort soll es hingehen, hat man mir verraten. Auf die Insel der Liebe also, auf der Aphrodite geboren wurde und heute noch die Kommunisten regieren, wo die Mauer noch nicht gefallen ist und wo man das Bronzezeitalter erfunden hat. Damit Ihnen nicht wieder die besten Dinge durch die Lappen gehen und Sie nicht auf die Freischaltung der Artikel im Internet warten müssen, sollten Sie wohl doch endlich ein Abo abschließen! Am besten das besonders günstige Liebesabo, siehe Seite 17. Mir bleibt in diesem Sinne nur zu sagen: Alles Liebe!