Wake me up before you go go

Georgios Kyriakos Panayiotou, das klingt wie ein echter griechischer Name, keine Frage, durchaus auch wie ein griechisch-zyprischer. Es ist der Geburtsname von George Michael, dem berühmtesten Sohn der Insel, wie unser Reiseführer aufklärt. Gut, Aphrodite kommt von der Insel, Zenon von Kition, der Begründer der Stoiker, aber was sind die schon gegen George Michael, der hier als Sohn einer Britin und eines griechisch-zypri­schen Vaters geboren wurde. Sein Vater wanderte von der Insel in den Fünfzigern aus nach London, wo er begann, sich zu britifizieren und sich den Namen Jack »Panos« zulegte. Der Künstlername seines Sohnes klingt dann schon so vollendet britisch wie »Queen«.
Seit wir wissen, dass George Michael von der Insel der Liebe kommt, suchen wir überall nach ähnlich blendend aussehenden Männern wie dem Popstar. Am liebsten natürlich nach solchen, die so schön sind wie George Michael in seiner Wham!-Zeit, als er noch den Hetero mimte, diese tollen behaarten Beine in seinen zu engen Shorts herzeigte und diese fantastische Achtziger-Jahre-Haarpracht trug, die so gewellt war wie das Meer vor Agia Napa.
Leider sehen die meisten Männer hier aber gar nicht so aus, sind nicht so toll brustbehaart wie George Michael, sondern lassen es auch auf dem Rücken kräftig wuchern, und statt wohldefinierten Oberarmen nach metrosexueller George-Michael-Manier strebt hier jeder in der Pumpbude etwas Bojenartiges an, das aussieht, als könnte man es mit einer Nadel zum Platzen bringen.
Eine Kollegin behauptet aber, es gäbe einen Motorradfahrer, der hier täglich mit freiem Oberkörper vorbeifahre, der dem jungen George Michael so ähnlich sehe, dass sie sich nicht wundern würde, wenn der Typ von seiner Maschine steigen, die Ray Ban abnehmen und nur für sie allein »Wake me up before you go go« singen würde.