Beim Papst

Papst Benedikt XVI. Genies sehen eventuell anders aus, aber für einen Moment durften sich Bono (»Sunday Bloody Sunday«), Terence Hill (»Vier Fäuste für ein Halleluja«) und Andrea Bocelli (»Time to say goodbye«) als solche fühlen. Die drei gehörten zu den insgesamt 260 Künstlern, die am Samstag auf Einladung des Papstes in die Sixtinische Kapelle kamen, wo der »Dialog zwischen Kirche und Künstlern« belebt werden sollte. Religion und politische Überzeugung waren nach Angabe des Päpstlichen Kulturrates nicht entscheidend, Kriterium für eine Einladung waren künstlerische Qualität und die Offenheit für existenzielle Fragen. Qualifiziert hatten sich u.a. Daniel Libeskind, Zaha Hadid, Ennio Morricone, Nanni Moretti sowie die Deutschen Peter Stein, Uwe Timm und Phi­lip Gröning. Auch wenn Kritiker meinen, der Papst wolle lediglich die Kunst gegen die Wissenschaft in Stellung bringen, durften sich die Künst­ler äußerst wichtig genommen fühlen: »Der Glaube«, versicherte der Papst, »nimmt nichts von eurem Genie weg.«   her