Der Schwulenhasser

Sizzla. Früher war auf Jamaika die Welt noch in Ordnung. Es gab Reggae, Dub und Ska auf der Insel, Rebelmusic, die Ausbeutungsverhältnisse anprangerte und Jah anpries – weitestgehend positive Musik also, die sich heute als Roots-Reggae immer noch großer Beliebtheit erfreut. Doch dann begann in den Achtzigern der Siegeszug des Dancehall. Gewalt, Drogen und mafiöse Clan-Strukturen machten sich breit in der jamaikanischen Musikkultur. Und zu allem Überfluss auch noch Homophobie. Am Wochenende wurde deswegen der Auftritt von Sizzla, einem der berüchtigtsten homophoben Dancehall-Stars Jamaikas, zumindest in Berlin verhindert. In München trat Sizzla unter Polizeischutz auf. Es ist zwar schade, dass Dancehall in der deutschen Öffentlichkeit nur noch im Zusammenhang mit Homophobie wahrgenommen wird, dass andererseits deutsche Dancehall-Fans das Thema herunterspielen, ist auch problematisch.   aha