Deutsches Haus

Am späten Abend des 28. November beleidigten zwei Männer an einer Straßenbahnhaltestelle in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einen 19jährigen aus dem Kosovo. Dessen 17jährigen Begleiter griffen die Männer mit Faustschlägen an. Einer der Angreifer soll auch ein Springmesser hervorgezogen haben. Beide sollen zuvor mit vier weiteren Männern zusammengestanden haben. Zeugen alarmierten die Polizei, die einen Tatverdächtigen festnehmen konnte. Es handelt sich um einen 36jährigen aus Burg. Dessen mutmaßlicher Komplize konnte flüchten. Ein alkoholisierter Mann beleidigte am 25. November eine Besuchergruppe vor dem jüdischen Mahnmal am Bahnhof Grunewald in Berlin-Wilmersdorf, zeigte den »Hitlergruß« und skandierte rechtsextreme Parolen. Polizisten, die zufällig vorbei kamen, nahmen den 61jährigen fest. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen. Am 24. November schlugen drei Unbekannte am Postplatz in Aue (Sachsen) auf einen 71jährigen ein und verletzten ihn dabei im Gesicht. Der Angegriffene gab an, die Männer hätten ihn dabei mit Parolen wie »Ausländer raus« beschimpft. Ihr Alter schätzte der 71jährige auf 20 bis 25 Jahre. Die Kriminalpolizei ermittelt. Unbekannte legten in der Nacht zum 24. November in einem Asylbewerberheim in Schneeberg (Sachsen) Feuer. Sie steckten Müll in Brand, der unter einer Treppe lagerte. Der Hausmeister entdeckte das Feuer frühzeitig und konnte es löschen, sieben Bewohner wurden im Krankenhaus auf Rauchvergiftungen untersucht. Der Staatsschutz ermittelt. Erst Anfang November war ein Wohnheim für Asylsuchende in Zwickau in Flammen aufgegangen. Wie am 23. November bekannt wurde, wird der Haupttäter der »Hetzjagd von Guben« verdächtigt, eine Woche zuvor einen 14jährigen Jugend­lichen zusammengeschlagen zu haben. Nach Informationen des Vereins Opferperspektive sei der Jugendliche zu Hause von insgesamt vier Männern niedergeschlagen und verletzt worden. Auf Anfrage von ddp bestätigte ein Polizeisprecher, dass gegen Alexander Bode und zwei weitere Verdächtige wegen Körperverletzung und Bedrohung ermittelt werde. Der Jugendliche sei angegriffen worden, weil er im September ein Werbeplakat der NPD zerstört habe, glaubt der Verein Opferperspektive. Bode war wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt worden, nachdem der algerische Asylbewerber Farid Guendoul aus Angst vor seinen Verfolgern am 13. Februar 1999 eine Glastür eingetreten und sich dabei tödlich verletzt hatte. Drei Unbekannte griffen am 21. November in Delmenhorst (Niedersachsen) einen Mitarbeiter des Runden Tisches für Migranten an. Die Männer beleidigten den Migranten auf dem Parkplatz der Disko an der Weberstraße offenbar ohne ersichtlichen Grund mit dem Zeigen des Mittelfingers, hielten ihn fest und schlugen auf ihn ein. Der Angegriffene erlitt leichte Verletzungen. Die Polizei schließt Fremdenfeindlichkeit als Tatmotiv nicht aus.   gs