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Noch bevor der letzte von nur zwölf Monaten eines Jahres begonnen hat, gehen die Jahresrückblicke los. Auch wird, kaum hat man das erste Türchen des Adventskalenders geöffnet, bereits eifrig resümiert. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat schon das »Jugendwort« des Jahres 2009 gekürt: »hartzen«. Nie gehört? Auch nicht »rumhartzen« oder »abhartzen«? Dann sind Sie entweder kein Jugendlicher mehr, wohnen außerhalb Neuköllns oder verbringen Ihre Zeit eben nicht mit »gammeln, sinnlos rumhängen«, was die Bedeutung des Wortes sein soll. Hier in der Redaktion wussten nur wenige Kolleginnen und Kollegen mit dem Begriff etwas anzufangen. Wir haben eben keine Zeit rumzuhartzen. Doch keine Angst, wir werden deswegen jetzt nicht dagegen sarrazinen, und herum­sloterdijken wollen wir auch nicht. Das hat ja alles seine linguistische Logik: Wer mit Google googelt, der kann auch mit Hartz IV hartzen. Die Frage ist nur, was diejenigen tun, die künftig das Betreuungsgeld bekommen. Egal, das wollen wir jetzt hier nicht ausköhlern. Obwohl, die Idee kam ja noch von der Leyen. Das englischsprachige Wort des Jahres ist übrigens »Twitter« – und hey: Twittern kann man auch!
Übrigens Top-Suchbegriff des Jahres 2009 ist – mal wieder – »Wetter«. Und deshalb werden Sie in den nächsten Wochen, wo Sie gehen und stehen, viel über Kopenhagen lesen und hören. Denn dort wird auch viel übers Wetter geredet werden, und das ist offenbar immer von Interesse. Na ja, ums Wetter geht es natürlich nicht da oben in Dänemark, eher ums Klima, aber auch das eigentlich nicht. Jedenfalls werden dort weniger die Wissenschaftler als die Politiker das Wort führen, und es geht mehr um Klimahandel als um Klimawandel. Gegen den Gipfel der politischen Instrumentalisierung des Klimas wettern wir deshalb auf den Thema-Seiten.
Aber auch andere interessante Themen haben wir für Sie, zum Beispiel südafrikanische Comics, christliche Weihnachtsbeleuchtung, präkognitive Kriminalistik, Bettler, Siedler, tote Fische und eine europäische Außenministerin. Außerdem möchten wir Ihren Blick auf eine sehr abenteuerliche Geschichte aus der Welt des Schlittschuhsports lenken. Auf den Sportseiten (Dschungel, Seiten 16/17) finden Sie die Story von fünf ehemals niederländischen Schlittschuhkasachen, denen nun die Abschiebung droht.
Und was geht hier bei uns so vor sich? Nun, da wäre zu berichten, dass wir gerade an einem Weihnachts­geschenk für Sie basteln, ach und apropos: Unsere Geschenk-Abo-Kampagne läuft ja auch noch! Schauen Sie mal im Magazin-Teil auf Seite 17, dann wissen Sie vielleicht, was Sie Ihren Liebsten zu Weihnachten junglen können.