Ausgerechnet

Auf englischsprachigen Webseiten kursiert ­gerade eine Berechnung, wonach der Weihnachtsmann entweder nie existiert haben kann oder bei der Ausübung seiner Pflichten umgekommen sein muss. Ausgerechnet wurde, dass Santa bei 378 Millionen Kindern der christlichen Welt vorbeischauen müsse, die sich auf etwa 108 Millionen Haushalte verteilen. Wegen der unterschiedlichen Zeitzonen geben ihm die unbekannten Verfasser der Berechnung dafür 31 Stunden Zeit. Was in etwa einen Besuch in einem Haushalt pro Millisekunde ergibt, in dieser Zeit müssten dann die Geschenke verteilt und die Schornsteine erklettert werden, inklusive An- und Abfahrt. Gerade letztgenanntes ist das Pro­blem, da der Mann sein Gefährt mit rund 3 000facher Schallgeschwindigkeit bewegen müsste und Beschleunigungswerten von 17 000facher Erdanziehungskraft ausgesetzt wäre. Tatsächlich würde er dabei erst zerquetscht werden und dann verglühen – mitsamt Rentieren, Schlitten und etwa 650 000 Tonnen Geschenken. Die Rechnung ist allerdings fehlerhaft. Santa hat keineswegs nur 31 Stunden zur Verfügung, in weiser Voraussicht hat er den Geschenketag in den unterschiedlichen Re­gionen auf unterschiedliche Daten gelegt, nämlich den 6.12., den 24. und 25.12., den 1.1. und den 6.1. Doch auch wenn das Father Christmas schon stark entlastet, würde es nicht genügen: Er würde immer noch zerquetscht und dann verglühen. Wer bringt denn nun aber die Geschenke? Ein Anhaltspunkt könnten die vielen Wohnorte sein, die Santa Claus zugeschrieben werden, also etwa der Nordpol, Finnland, Norwegen – der historische Nikolaus wohnte übrigens in der Region von Antalya. Und damit ist auch schon klar: Es gibt wohl so etwas wie ein Weihnachtsmann-Franchise-Unternehmen, von dem einfach nicht alle Stützpunkte bekannt sind. Und deswegen kommt unser Weihnachtsmann wahrscheinlich aus Lübbenau.