Schwarz

Grimm. Die erste Ausgabe von Grimm liegt vor, einem neuen Periodikum, das von dem ehemaligen Spex-Autoren Lars Brinkmann herausgegeben wird. Das Ding sieht beeindruckend aus. Der Einband ist ganz in Schwarz gehalten, die Seiten erstrahlen in Hochglanz, und schnell ist klar: Wer dieses Magazin besitzt, wird es nach dem Durchblättern bestimmt nicht wegwerfen. Inhaltlich geht es in Grimm um das, was Brinkmann auch als Autor schon immer umgetrieben hat, man könnte sagen: um die Ästhetik der Krassheit in der Kultur. Der Industrialmusiker Boyd Rice, der sich in seinem Leben des Öfteren recht eindeutig zum Faschismus bekannt hat, wird porträtiert und der sogenannte Funeral Folk von Silvester Anfang und Konsorten vorgestellt. Dazwischen werden Fotos von Schädelbergen und ähnliches gezeigt, was man aus dem Kontext der Industrial Culture zur Genüge kennt. Wirkt alles ein bisschen Achtziger, geht aber immerhin dorthin, wo es auch mal wehtut, und das findet sich im deutschen Popdiskurs ja sonst kaum noch.   aha