Es gibt einen Neuzugang in der Abteilung »Spiele, mit denen wir jetzt mal ein paar Tage vertrödeln, bevor wir dann feststellen, dass sie doch eigentlich ziemlich blöd und dazu auch noch ganz fiese Zeitfresser sind«. Was nun »Hotelcity« heißt, gab es vor vielen Jahren bereits als »Sim Tower«, ein Titel, der an die damals höchst erfolgreichen Simulations-Spiele anknüpfen wollte. Wollte, denn im Gegensatz zu »Sim City« und »Sim Farm« hatte die Turm-Ausbau-Daddelei einen großen Nachteil, nämlich einen entscheidenden Bug, den die Entwickler vor dem Release anscheinend übersehen hatten.
Bei »Sim Tower« ging es darum, Appartements, Büros, Restaurants, Geschäfte und Hotelräume zu bauen und möglichst teuer zu vermieten. Der Clou waren die Aufzüge, die strategisch so verteilt werden mussten, dass niemand übermäßig lange warten musste, um zur Arbeit, zum Einkaufen oder ins Kino zu kommen, weil sich die kleinen Pixelfamilien sonst einfach anderswo Wohnung oder Bürofläche suchten. Zurück blieb eine rot gekenzeichnete Immobilie, die niemand wollte und die deswegen zu Schleuderpreisen hätte angeboten werden sollen, wenn nicht eben dieser Bug gewesen wäre, der mit einem Klick aus dem verrotteten Gebäude wieder ein Luxusappartement machte.
Mit »Sim Tower« hat »Hotelcity« die Turmbauweise gemein, ansonsten wird das Spiel in besagten paar Tagen aus Gründen für unspielbar erklärt werden, an die die damaligen Entwickler nicht einmal im Traum gedacht hatten. »Hotelcity« gehört wie viele Facebook-Daddelspiele zu den Games, in denen man sich Vorteile mit echtem Geld kaufen kann – nicht zu bezahlen bedeutet, unter Umständen tagelang auf ein schickes neues Feature warten zu müssen. Viel Zeit also, sich nebenher nach anderen Spielen umzuschauen.
