Die Reaktion

Jana und Markus – oder wohl eher einer oder eine von beiden – haben sich die Disko zu den »miesesten Studienfächern« (42/2010) durchgelesen und uns »mit lachenden Grüßen« folgende E-Mail geschrieben: »Schockiert ob der Beschreibung meines Studienfaches befürchtete ich nun, bei keinem zukünftigen Arbeitgeber mehr mit meinem Laberfach punkten zu können. Gott sei Dank fiel mir ein: Kein potentieller Arbeitgeber liest die ›Jungle World‹.« Nun, das wollen wir natürlich nicht hoffen! Wir erhielten auch Post aus Porto, in der uns Nora Oertel zur Portugal-Ausgabe (40/2010) gratulierte: »Seit etwa zwei Jahren lebe ich in Porto und konnte meine tagtäglichen Beobachtungen an vielen Punkten der Ausgabe wiederfinden … Zwar hat Portugal gerade 100 Jahre Republik gefeiert, von einer tiefgreifenden Demokratisierung der Gesellschaft spürt man aber bis heute nicht viel. Die ökonomische, kulturelle, politische und soziale Entwicklung eines Landes kann nicht allein von einer politischen Elite vollbracht werden, sie muss auch getragen werden von zivilgesellschaftlich progressiven Kräften, welche typischerweise in einer gebildeten Mittelschicht verwurzelt sind. In Abwesenheit basisdemokratischer Strukturen und des somit fehlenden konstruktiven öffentlichen Diskurses, sehe ich ein sehr tiefes und schattiges Tal vor Portugal liegen.« Diskutiert wurde im Internet der Artikel »Männermob für Männerkultur« (41/2010) über eine Fußball-Fan-Demo in Berlin. Auf dem Blog der Ultras Roter Stern hieß es: »In dem Artikel wird alles, was man derzeit allgemein den (männlichen) Fußballfans so vorwerfen kann, gebündelt, gepresst und schön aufgereiht. Warum? Weil es wohl mal wieder an der Zeit war, die linken Ressentiments für die geneigte Leserschaft auszubreiten. Die Kreuzberger Politikhygiene geht so weit, dass man die Behauptung aufstellt, auf der Demonstration seien viele böse Männer in Neonaziklamotten unterwegs gewesen. Der ›Jungle World‹ geht es um die Aufrechterhaltung eines Feindbildes, welches dafür sorgt, dass man das linke Auge vor den positiven Entwicklungen innerhalb der Ultraszene verschließt.«