Die Reaktion

Während uns zum Artikel »Die Frauenrechte und die Sharia« (47/2010) Sillikon Philladelphia auf Facebook schrieb: »Super! Diesen Text kann ich perfekt für meine Hausarbeit verwenden. Mehr davon!«, empörte sich per E-Mail Josephine Furian: »An dem Artikel hat mich erschrocken, mit welch selbstgefällig kolonialer, weißer Pose dieser geschrieben war. Angesichts von imperialer Politik und Kriegen, die u.a. frauenrechtlerisch/feministisch legitimiert werden, wäre es an der Zeit, diesen Macht/Wissen-Komplex des weißen/westlichen Feminismus zu hinterfragen, den sie da mit großzügig sendungsbewusster Geste gerne weltweit verbreitet sähen. Wie schade, dass die UN Women dem nicht dienen kann!« Gleich zwei E-Mails erreichten uns in dieser Woche, in denen uns Gedichte zum Abdruck angeboten werden. Christoph Gross aus der Schweiz schrieb uns: »Sehr geehrte Damen und Herren! Aus dem Internet erfuhr ich von Ihrer Publikation. Neulich beschloss ich, Ihnen mal zu schreiben. Als (noch) unbekannter Dichter befinde ich mich nämlich stets auf der Suche nach Möglichkeiten, Arbeiten von mir präsentieren zu können. Entsprechend finden Sie im Anhang zu dieser E-Mail ein Gedicht aus meiner Feder; es würde mich überaus freuen, wenn dieses Werk in Ihrem Blatt veröffentlicht werden könnte! Es versteht sich von selber, dass meine Arbeit im Falle ihrer Veröffentlichung in Ihrer Zeitschrift deutlich lesbar mit meinem Vor- und Nachnamen versehen sein müsste!« Aber natürlich, lieber CHRISTOPH GROSS, das versteht sich von selbst. Auch aus dem schönen Bad Homburg bekamen wir Gedichte. Harald Stubbe schreibt: »Hallo, vielleicht werdet ihr ja bombardiert mit so was? Trotzdem im Anhang einige meiner Werke, die ihr gerne verwenden dürft. Ich schreib das Zeug, wenn ich auf der Arbeit bin und mich ärgere.« Danke! Diese Motivation bringt offenbar eindeutig bessere Poesie hervor als jenes Gedicht von besagtem (noch!) unbekannten CHRISTOPH GROSS, welches er übrigens »Gegen Simone de Beauvoir« genannt hat. Nein, glauben Sie uns, mehr wollen Sie nicht wissen.