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Halleluja, liebe Leserinnen und Leser, halleluja! Dass wir Sie heut so gesalbt begrüßen, hat nichts mit der Adventszeit zu tun. Es ist vielmehr so: Alle unsere Besucherinnen und Besucher werden bei uns durch ein zweifaches Halleluja angekündigt. Die Rede ist von unserer Türklingel, die den Choral aus Händels Messiah spielt, eigentlich ein Unding in einer linken Klitsche. Doch was niemand weiß, macht niemanden heiß. Eine Umfrage unter den Kollegen offenbart unfassbare Bildungslücken: Niemand erkannte die Melodie.
»Habemus Papam«, ruft man bei der Wahl eines neues Papstes. Doch dafür muss der alte erst einmal etwas anderes als Gläubige segnen, nämlich das Zeitliche. Dass wir – halleluja! – eine neue Geschäftsführerin haben, die derzeit in einer Art Klosterzelle von ihren Kolleginnen und Kollegen alles notwendige Betriebswissen runtergebetet bekommt (euphemistisch wird dies hier als »Übergabe« bezeichnet), haben wir bereits erzählt. Die bisherige jedoch ist – Gott sei Dank! – keineswegs zum Himmel aufgefahren oder anderweitig zu Schaden gekommen, sie verlässt uns vielmehr auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft, um ihre Kompetenz und Hilfsbereitschaft künftig in den Dienst der Wissenschaft zu stellen. Ein großer Gewinn für diese, ein herber Verlust für uns. Die scheidende Kollegin hat zwei der aufregendsten Projekte der vergangenen Jahre mit in die Wege geleitet und über die Bühne gebracht, den Umzug der Redaktion, eine logistische Meisterinnenleistung, und den Aufbau der Tochterfirma Carnivora.
Nun, da all diese entbehrungsreiche und erbarmungslose Arbeit endlich Früchte tragen soll – sogar ein reichhaltiges warmes Mittagsessen wird inzwischen gelegentlich in unserer neuen Residenz geboten –, ausgerechnet da verlässt sie uns. Das ist wirklich schade! Mit ihrer freundlichen Beharrlichkeit sorgte sie dafür, dass die alten Gemäuer in der Bergmannstraße blitzblank hinterlassen wurden, im Schweiße ihres Angesichts verlegte sie Teppichboden in den neuen Gemächern. Mit ihrem unermüdlichen Frohsinn lächelte sie endlose Zahlenkolonnen, Formulare und Datenmasken nieder – bis diese aufgaben und zurücklächelten. Sie wird in die Annalen nicht nur als erste weibliche Geschäftsführerin der Jungle World, sondern auch als der frische Wind aus dem Saarland eingehen. Wir stimmen an: Halleluja, preiset die Geschäftsführerin! Danke für alles! Vergib uns unsere Sünden und bleib uns verbunden! Wir sehen uns Donnerstagabend auf der Releaseparty für das neue Bigbeatland-Buch im Monarch – ab 19 Uhr in der Skalitzerstr. 134, Berlin.

Kreuzworträtsel
Verwechselung: Der Typ mit der Mütze ist nicht Walters Sohn, sondern sein Partner. Er heißt Jesse Bruce Pinkman und wird gespielt von Aaron Paul. (Dschungel 47/10, Seiten 2 und 3)