Deutsches Haus

Einer Studie des »Exzellenzclusters Religion und Politik« der Universität Münster zufolge sind nur 49 Prozent der Bevölkerung in Westdeutschland und 53 Prozent in Ostdeutschland der Meinung, dass alle religiösen Gruppen gleiche Rechte haben sollten. 42 Prozent der Westdeutschen und 55 Prozent der Ostdeutschen sprechen sich dafür aus, die Ausübung des islamischen Glaubens stark einzuschränken. In Westdeutschland stimmen 40 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass fremde Kulturen das ­eigene Land bedrohten, im Osten sind es 50 Prozent. Für die Untersuchung wurden jeweils 1 000 Personen in West- und Ostdeutschland, in Frankreich, Dänemark, Portugal und den Niederlanden befragt. Die Deutschen seien generell viel ­intoleranter gegenüber nicht-christlichen Religionen als ihre westeuropäischen Nachbarn, sagte der Leiter der Studie, Detlef Pollack, anlässlich ihrer Veröffentlichung am 1. Dezember. Auch von Hindus, Buddhisten und Juden hätten die Deutschen »ein schlechteres Bild als die übrigen Europäer«. Die Hamburger Polizei nahm in der Nacht zum 28. November vier Gäste einer privaten Geburtstagsfeier fest, 18 weitere wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Nachdem auf der Feier in einem Jugend- und Vereinsheim gegen Mitternacht das Bier knapp geworden war, beleidigten die Jugendlichen den türkischstämmigen Wirt des Lokals mit ausländerfeindlichen Sprüchen. Da die Stimmung immer aggressiver wurde, rief er die Polizei. Diese bekam die Lage erst mit einem Großaufgebot in den Griff. Wie das Hamburger Abendblatt weiter berichtet, ermittelt wegen der geäußerten rassistischen Parolen und eines gezeigten Hitlergrußes auch die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts. Das Sportgericht des Fußballkreises Uelzen (Niedersachsen) hat einen Spieler des SVG Oetzen/Stöcken für 30 Pflichtspiele gesperrt. Der Mann hatte einen dunkelhäutigen Gegenspieler auf rassistische Weise beleidigt. Der Fußballer war von der Staatsanwaltschaft Lüneburg wegen Beleidigung bereits zu einer Geldstrafe von 375 Euro verurteilt worden. Das geht aus einem Artikel der Altmark-Zeitung vom 27. November hervor. Wie die Passauer Neue Presse am 26. November berichtete, verweigert eine Diskothek in Eggenfelden (Bayern) hauptsächlich Migranten den Einlass. Auch der Bayerische Rundfunk ist auf den Fall aufmerksam geworden. Ein Fernsehteam des Senders begleitete migrantische Jugend­liche bei dem Versuch, in das Lokal zu gelangen, die jungen Männer wurden jedoch abermals abgewiesen. Die Einlasskriterien wurden auf der Homepage des Etablissements folgendermaßen geschildert: »Das Bali ist keineswegs ausländerfeindlich. Da aber die Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen bestimmten Ausländergruppen stets negative Auswirkungen haben, wird am Abend nur einem gewissen Prozentsatz an bestimmten Ausländern der Einlass gewährt.« Diese Passage wurde mittlerweile entfernt.   MST