Deutschpop I

Kraftklub. Hamburger Schule, Diskurspop, all das gibt es inzwischen nicht mehr so richtig. Alles ist höchstens noch Deutschpop, aber mit diesem Begriff möchte sicherlich auch nicht jede Band, bei der Deutsch gesungen wird, hausieren gehen. Zurzeit bieten sich jedenfalls recht unterschiedliche Modelle an, die das Erbe von Tocotronic oder der Sterne, vielleicht aber auch nur von Heinz Rudolf Kunze verwalten wollen. Einmal sind das Kraftklub aus Chemnitz. Deren Album »Mit K« erreichte sofort Platz 1 der deutschen Charts. Die Band setzt auf Uniformierung, die Mitglieder treten als Gang auf, als wären sie die Ramones aus Chemmitz. Die Message ist klar: Der Osten schlägt zurück. Die Single »Ich will nicht nach Berlin« wurde zum Hit, wohl auch wegen des gleichzeitigen Bekenntnisses zur Heimatstadt. Ein paar Jungs verkleiden sich, machen auf Proleten und bekennen sich zur eigenen Scholle und zur Provinz. Ein trauriges Konzept eigentlich, trotzdem sind Kraftklub wohl die Newcomer des Jahres.   AHA