Die Reaktion

Die sogenannte Urheberrechtsdebatte erhitzt allerorten die Gemüter, zu Boris Mayers Artikel »Angriff der Urheber« (23/12) schrieb uns Magda S. Folgendes: »Zum abschließenden Abschnitt des Artikels – dem Hinweis auf das Kultur-Semesterticket in Göttingen für Studenten – möchte ich anmerken, dass es dabei ja um grundverschiedene Güter, Konsumpraktiken und Personengruppen geht. Jemand, der gerne zu Hause sitzt und Filme schaut oder Computerspiele spielt, hat natürlich kein Interesse an einem Ermäßigungsabo fürs Kino. Die Übertragbarkeit des Modells auf Internetuser, die sich deutlich heterogener zusammensetzen als Göttinger Studenten, ist mehr als schwierig und zweifelhaft. Kurz, der Vergleich hinkt und bedeutet nicht, dass sich für eine Kulturflat im Internet kein breites Interesse finden lassen würde.« Zu Ralf Hess’ Artikel »Micky Maus hat keine Ahnung« (22/12) über das Versagen der Wirtschaftswissenschaften in der Krise erreichte uns folgende Zuschrift von Richard K.: »Im Allgemeinen scheint dem Artikel die Annahme zugrunde zu liegen, dass eine andere, ›kritischere‹ (was immer das heißen mag) Wirtschaftswissenschaft in der Lage wäre, zukünftige Krisen zu prognostizieren bzw. zu verhindern (vgl. nur als Beispiel: ›Wie die Krise gezeigt hat, waren es jedoch gerade diese mathematischen Modelle, die dazu geführt haben, dass niemand die Krise voraussah.‹).« Das aber sei nicht richtig, denn: »Dem Kapital ist es als automatischem Subjekt egal, wie es beschrieben wird, da beißt der Keynes keinen Schumpeter ab. Immerhin enthält der Artikel die Einsicht, dass es wieder zu Krisen kommen wird. Warum dann aber so inkonsequent sein und sich über die Hegemonie einer bestimmten theoretischen Richtung beschweren? Unter anderen historischen Umständen könnte durchaus eine andere ökonomische Schule die universitäre oder publizistische Vormacht besitzen. Dadurch würde sich an den gesellschaftlichen Verhältnissen nur marginal etwas ändern. Die Menschen würden sich dann nur anders vom Elend erzählen.«