Deutsches Haus

Unbekannte haben das Flüchtlingsheim in Güstrow-Dettmannsdorf (Mecklenburg-Vorpommern) innerhalb weniger Tage zwei Mal mit Feuerwerkskörpern attackiert. Wie der Nordkurier am 25. Juni berichtete, hörten Zeugen laute Detonationen und sahen einen Funkenregen und Qualm. Durch die erste Attacke wurde das Auto eines Wachmanns beschädigt, durch die zweite der Asphalt vor dem Heim. Wie der RBB berichtete, ereignete sich in der Nacht zum 24. Juni im Berliner Ortsteil Niederschöneweide ein rassistisch motivierter Angriff. Ein 51jähriger Türke war zu Fuß unterwegs, als er bemerkte, dass sich ihm jemand von hinten näherte. Plötzlich erhielt er einen heftigen Schlag auf den Kopf und fiel zu Boden. Der Täter schlug ihm dann mit einem Baseballschläger ins Gesicht und flüchtete. Anhand einer Personenbeschreibung nahm die eingeschaltete Polizei einen 20jährigen Mann fest, der vom Angegriffenen als Täter identifiziert wurde. Es handelt sich um einen einschlägig bekannten Neonazi, der die Tat mittlerweile gestanden hat. Der 51jährige erlitt eine Platzwunde am Kopf, verzichtete aber auf eine Behandlung im Krankenhaus. Der Staatsschutz ermittelt. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni verständigte das Sicherheitspersonal, das für die Bewachung des Flüchtlingsheims in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) zuständig ist, die Polizei darüber, dass sich eine Gruppe lärmender Jugendlicher in der Nähe des Heims aufhalte. Als eintreffende Beamte die näheren Umstände in Erfahrung bringen wollten, gab der Wachschutz an, dass eine Person aus der Gruppe Parolen wie »Heil Hitler!« und »Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!« gerufen habe und geflohen sei, als sich Sicherheitspersonal genähert habe. Wie die Polizei mitteilte, konnte der Verdächtige anhand einer Personenbeschreibung gestellt werden. Gegen den 32jährigen Wolgaster wurde Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erstattet. Wie aus einem Bericht des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags vom 22. Juni hervorgeht, erhielt eine Einwohnerin des Sylter Ortsteils Keitum (Schleswig-Holstein) in jüngster Zeit etliche Drohungen per SMS. Die Frau hatte Zimmer ihres Hauses an die Gemeinde vermietet. Diese hatte dort sechs Asylbewerber untergebracht. Nach Aussagen der Hauseigentümerin wurden die Nachrichten mit angegebenen Telefonnummern verschickt. Sie kenne die Absender, es handele sich um ihre Nachbarn, sagte die Frau dem Zeitungsverlag. Die parteilose Bürgermeisterin Petra Reiber kommentierte die Vorfälle: »Dieser Ausländerfeindlichkeit muss man entschieden entgegentreten.«   mst