Deutsches Haus

Ein junges Paar stritt sich am 14. August im Berliner Ortsteil Wilmersdorf auf offener Straße. Der 17jährige Beteiligte zerrte immer wieder an der Handtasche seiner 20jährigen Freundin und schubste diese. Wie aus einem Bericht des Tagesspiegel hervorgeht, griff ein aus Kamerun stammender Mann in das Geschehen ein und versuchte, die junge Frau zu schützen. Der 17jährige ließ daraufhin von seiner Freundin ab und beleidigte den 33jährigen auf rassistische Weise. Dann begab sich der junge Mann in ein nahegelegenes Wohnhaus. Kurz darauf kehrte er mit einem Küchenmesser zurück, mit dem er den Mann aus Kamerun und dessen Begleiter bedrohte, und setzte die rassistischen Beschimpfungen fort. Dann ging der 17jährige erneut in das Wohnhaus. Von einem Balkon aus beleidigte er die beiden Männer weiterhin auf rassistische Weise. Als die Polizei am Ort des Geschehens eintraf, warf der junge Mann ein Glas in die Richtung der Beamten und der Zeugen, die jedoch ausweichen konnten und unverletzt blieben. Mit angeforderter Verstärkung gelang es der Polizei, den 17jährigen festzunehmen. Der Staatsschutz ermittelt wegen Bedrohung mit Waffen, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Wie die Taz am 13. August berichtete, kam es auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Waidmannslust im Berliner Ortsteil Frohnau zu einem rassistischen Vorfall. Ein Ehepaar türkischer Herkunft beobachtete zunächst, wie zwei junge Männer einen weiteren Mann zusammenschlugen. Der 55jährige Ehemann wollte daraufhin dem Attackierten zu Hilfe kommen und wurde deshalb ebenfalls zum Ziel von Schlägen. Er wehrte sich, biss einen Angreifer in den Rücken und schrie die Männer an, sie sollten ihre Attacke beenden. Zwei Sicherheitsleute der S-Bahn wurden auf die Schlägerei aufmerksam. Nach Angaben des 55jährigen forderten sie ihn jedoch lediglich dazu auf, die beiden Männer nicht anzuschreien. Als er den Sicherheitsleuten deshalb mit einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung drohte, entgegnete einer von ihnen, sie seien »namenlos«. Dann riefen die Angreifer den Satz: »Wir werden unser Vaterland gegen Ausländer und Juden verteidigen.« Anschließend schlugen sie erneut zu. Der 55jährige griff zu einer Bierflasche, um sich zu verteidigen. Die Mitarbeiter der S-Bahn forderten ihn jedoch auf, sie fallen zu lassen. Dann kamen Zivilpolizisten mit gezogenen Waffen auf den Bahnsteig und beendeten die Auseinandersetzung. Kurz darauf erschienen nach Angaben des 55jährigen auch uniformierte Beamte. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen an den Staatsschutz übergeben.   MST