Deutsches Haus

Wie die Rheinische Presse am 21. August berichtete, haben sich in der Umgebung eines Hauses in Duisburg (Nordrhein-Westfalen), das mehrheitlich von Roma bewohnt wird, rassistische Vorfälle gehäuft. Zeugenaussagen zufolge tauchten dort mehrfach größere Gruppen von Personen auf, bedrohten die Bewohner mit Knüppeln und Messern und brüllten rassistische Sprüche. Die Polizei stellte zudem den Beifahrer eines PKW, der beim Vorüberfahren an dem Haus aus dem Wagen heraus rassistische Parolen geschrien und den Hitlergruß gezeigt hatte. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Zuvor war bereits die Fassade des Hauses mit rassistischen Parolen beschmiert worden. Auch in dieser Sache ermittelt die Polizei. Seit längerem gibt es auf Facebook Aufrufe zu schweren Straftaten, die sich gegen das Haus und seine Bewohner richten und den Staatsschutz alarmiert haben. Wie ein Polizeisprecher der Rheinischen Presse sagte, fahren »mindestens zweimal am Tag« Streifenwagen zu dem achtstöckigen Hochhaus. Während des Spiels der Fußballvereine TSV 1860 München (Bayern) und FC Ingolstadt am 18. August beleidigten Anhänger der Heimmannschaft Spieler der Gastmannschaft auf rassistische Weise. Sie bedachten den Ingolstädter Verteidiger Danny da Costa, der Sohn eines Angolaners und einer Kongolesin ist, mit Affenlauten und beschimpften ihn als »Neger«. Ramazan Özcan, der Torwart Ingolstadts, sagte der Süddeutschen Zeitung: »Ich bin auch übelst beschimpft worden.« Im Spielberichtsbogen wurden die Beleidigungen als Tat eines Einzelnen gewertet. Özcan widersprach jedoch dieser Darstellung. In der Nacht zum 17. August ereignete sich in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) ein rassistischer Angriff. Einer Meldung der Taz zufolge beleidigten sechs Männer einen 20jährigen Afghanen mit rassistischen Sprüchen, zwei schlugen schließlich auf ihn ein. Der Angegriffene musste mit schweren Gesichts- und Armverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Angreifer konnten unerkannt entkommen. Eine deutsch-türkische Familie aus Everswinkel (Nordrhein-Westfalen) hat einen Drohbrief mit rassistischem Inhalt erhalten. Wie die Westfälischen Nachrichten am 15. August berichteten, beschwert sich ein anonymer Absender in dem Schriftstück über ständiges Kindergeschrei. Dem Brief lag ein Flugblatt der NPD mit der Parole »Heimreise statt Einreise« bei, er endet mit dem Satz: »Wir wollen doch nicht, dass den Kleinen etwas zustößt.« Die vier Kinder der Familie wurden aus Vorsicht vorübergehend bei Verwandten untergebracht. Der Staatsschutz ermittelt, verdeckte Ermittler sind in der Kleinstadt im Einsatz.   mst