Deutsches Haus

Bei einem Fußballspiel der Kreisliga in Würzburg (Bayern) beleidigte am 13. Oktober ein Zuschauer den Torwart des TSV Grombühl in rassistischer Weise. Wie die Mainpost berichtete, kam es beim Spiel gegen den SG Buchbrunn-Mainstockheim zu dem Vorfall. Ein über 70jähriger Zuschauer soll dem Trainer des TSV Grombühl zufolge gerufen haben: »Haut dem Neger endlich eins rein.« Die Mannschaft verließ daraufhin den Platz. Schon Anfang des Jahres war es zu rassistischen Pöbeleien gegen den dunkelhäutigen Torwart gekommen, auch damals kam der Täter aus den Reihen der SG Buchbrunn-Mainstockheim. Der Verein musste daraufhin eine Geldstrafe zahlen. Der Trainer der SG betonte nach dem jüngsten Vorfall, der Zuschauer sei kein Rassist. Für einen über 70jährigen sei der Begriff »Neger« ein »normal verwendeter Begriff«. Trotzdem werde man über Konsequenzen nachdenken. Am 12. Oktober griffen zwei Männer in Leipzig (Sachsen) einen dunkelhäutigen Mann in einer Straßenbahn an. Das berichtet die Freie Presse. Der 18jährige betrat in den frühen Morgenstunden die Straßenbahn, dort beleidigten ihn zwei Männer in rassistischer Weise und forderten ihn auf, seine Armbanduhr auszuhändigen. Weil er dies verweigerte, schlugen sie auf ihn ein. Eine Frau schritt ein und stellte sich schützend vor den Angegriffenen, die Straßenbahnfahrerin verständigte die Polizei. Die Täter versuchten zu fliehen, konnten jedoch festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehle gegen die Männer. Ein Tatverdächtiger befindet sich unter Auflagen wieder auf freiem Fuß, der ­andere wartet in der Justizvollzugsanstalt Leipzig auf seinen Prozess. Beide Män­ner sind polizeibekannt. In Güstrow (Meck­lenburg-Vorpommern) haben Unbekannte einem Bericht des NDR zufolge am 12. Oktober einen brennenden Feuerwerkskörper in ein Asylbewerberheim geworfen. Es sei zu starker Rauchentwicklung im Keller des Gebäudes gekommen. Verletzt wurde niemand. Am frühen Morgen habe ein Wachmann einen lauten Knall gehört und die Polizei verständigt. Im Keller fanden Polizisten einen geschmol­zenen Wäschekorb aus Plastik. Der Feuerwerkskörper wurde durch ein geöffnetes Fenster geworfen. Durch die Beschaffenheit des Kellerraums sei es aber zu nicht zu einer Ausbreitung des Rauches gekommen. In Güstrow machen Rechtsex­treme seit Monaten Stimmung gegen das Asylbewerberheim. Im März organisierte die NPD eine Demonstration gegen die Unterbringung. Im April beschmierten Unbekannte das Haus des Bürgermeisters mit Parolen gegen die Unterkunft. Das Heim wird nun von einem Wachdienst rund um die Uhr bewacht.   MND