Deutsches Haus

Am Morgen des 8. Januar brannte es in der Stadt Germering (Bayern) in einem Flüchtlingsheim. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, geht die Polizei von Brandstiftung aus und schließt ein rassistisches Motiv nicht aus. Das Feuer war kurz vor fünf Uhr von einem heimkehrenden Bewohner entdeckt worden. Der Mann weckte die Personen, die in dem betroffenen Trakt schliefen. Die zehn Bewohner des Gebäudes konnten sich in Sicherheit bringen. Bewohner berichteten der Polizei, kurz vor drei Uhr einen Unbekannten beobachtet zu haben, der sich an der Fassade aufhielt. Die Unterkunft besteht seit 1993. Derzeit leben dort vor allem Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten sowie aus Afghanistan. Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, habe es nach Angaben der Caritas in letzter Zeit keine offenen Drohungen gegen das Flüchtlingsheim gegeben. Allerdings gab es in ganz Bayern in den vergangenen Monaten mehrere Angriffe auf Unterkünfte von Asylsuchenden. Wie die Berliner Zeitung am 8. Januar berichtete, haben in Berlin Jugendliche in der Silvesternacht auf Stelen des Mahnmals für die ermordeten Juden in Europa randaliert. Zuerst hatte die israelische Tageszeitung Haaretz über den Vorfall berichtet und auf ein Youtube-Video hingewiesen, das Szenen am Rande der Silvesterparty am Brandenburger Tor zeigt. Im Clip ist zu sehen, wie eine Gruppe von Jugendlichen Bier trinkt, Graffiti sprüht, Böller zündet und Raketen abbrennt. Ein Jugendlicher steht auf einer Säule und uriniert. Wie die Taz berichtete, versicherte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), man werde versuchen, die Täter mit Hilfe der Videoüberwachung zu identifizieren. Der Sprecher der Berliner Polizei sagte: »Wir sind zwar entsetzt darüber, wie Menschen mit dem Denkmal umgehen, aber wir erkennen keine Straftat.« Eine Aktion von Rechtsextremen, wie der Macher des Videos, der britische Journalist Colin Cortbus, vermutet, sehe man ebenfalls nicht. Kommentatoren unter dem Video­beitrag forderten in Deutschland lebende Juden auf, das Land zu verlassen. Wie die Berliner Polizei in einer Pressemeldung mitteilte, beleidigte ein Mann am Abend des 4. Januar auf dem Bahnsteig eines U-Bahnhofs im Ortsteil Wedding einen 28jährigen in rassistischer Weise. Der Täter schlug dem Mann mit den Fäusten ins Gesicht und bedrohte ihn zudem mit einem Messer. Während der Auseinandersetzung schubste er den Angegriffenen in das Gleisbett, aus dem dieser wieder herausklettern konnte. Der 28jährige erlitt Kopf- und Beinverletzungen. Alarmierte Polizisten nahmen den Angreifer vorübergehend fest. Der Polizeiliche Staatschutz hat die Ermittlungen übernommen.   mm