Die Reaktion

Zum Artikel über Antisemitismus in europäischen Fußballstadien (3/2014) meint Gilchid B. auf unserer Facebook-Seite: »Seitdem die ursprünglich aus der linksalternativen Szene stammenden, aber inzwischen längst etablierten Bewohner der schicken durchgentrifizierten Großstadtviertel in proletophiler Anwandlung ihre Liebe zum Fußball entdeckt haben und, ausgehend von ein paar antirassistischen Fanprojekten bei St. Pauli und anderswo, die Ultras als revolutionäre Kraft auserkoren haben, sorgt vielleicht eine Art Wahrnehmungs-Selbstzensur dafür, dass solche Ausfälle nicht mehr wahrgenommen oder einfach umgedeutet werden.« Worauf Philipp R. antwortet: »Es soll ja tatsächlich Leute geben, die die Sportschau vor dem Kapitallesekreis für sich entdeckt haben … « Der Beitrag über das neue Buch von Judith Butler (3/2014) bekam viele Facebook-Likes und Aaron K. lobte: »Grigats großartiger Artikel gegen Butlers neue Hetzschrift war zwar ziemlich vorhersehbar, ist aber deshalb keinen Deut weniger wahr.« Es gab aber auch Kritik. Dorothy V. etwa meint: »Generell eine Ausgangsposition, die ich teile, aber der Artikel ist ja wohl sowas von überheblich geschrieben, zum Beispiel: ›universelle Vorstellung von Freiheit‹? Und sorry, wenn ein Artikel über Butler, deren Errungenschaften für die Genderforschung und darüber hinaus trotz ihrer kruden Thesen zu Israel nicht von der Hand zu weisen sind, hier mit ›what a bitch‹ kommentiert wird, find ich das einfach nur ätzend. Packt mal eure Eier wieder ein, Leute!« Auch über den Hamburg-Schwerpunkt (3/2014) beziehungsweise über Hamburg selbst wurde diskutiert. Andreas V. fragt: »Zeigt nicht gerade die Klobürste die hohe Bereitschaft zur kollektiven Depolitisierung – auch – in Hamburg?« Während Micha H. argumentiert: »Gerade die Klobürste hat Politik und Polizei in eine Position gebracht, in der sie nur verlieren konnten. Tut mir leid, wenn das jemandem nicht politisch genug ist, aber trotzdem haben es auch heute wieder locker 5 000 Menschen auf die Straße geschafft!«