Deutsches Haus

In Merseburg (Sachsen-Anhalt) wurden in der vergangenen Woche insgesamt drei afrikanische Männer angegriffen. Der jüngste Fall ereignete sich am Abend des 26. Februar vor dem Wahlkreisbüro der Grünen. Bis zu 15 Nazis griffen nach Angaben der Polizei einen zufällig vorbeikommenden Afrikaner an und attackierten aus dem Parteibüro zu Hilfe kommende Personen. Sebastian Striegel, Landtagsabgeordneter der Grünen, be­richtete, ein Angreifer habe auch ein Messer gezogen. Zur Tatzeit fanden in dem Büro Vorbereitungen für eine Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit statt, berichtete der MDR auf seiner Homepage. Die Polizei fasste neun Verdächtige in der Innenstadt, wobei ein Polizist leicht verletzt wurde. Fast alle Verdächtigen waren in der Vergangenheit durch rechtsmotivierte Straftaten aufgefallen, kommen aus der Umgebung und wurden wieder freigelassen. Bereits am 24. Februar beleidigte und attackierte ein Mann einen Algerier in einer Bahnunterführung in Merseburg. Dieser zog sich dabei eine Nasenbeinfraktur zu, wie der MDR auf seiner Homepage am 26. Februar mitteilte. Die Polizei nahm einen 31jährigen Merseburger fest, sie konnte bisher keinen fremdenfeindlichen Hintergrund nachweisen. Vier Tage zuvor beleidigten und verprügelten zwei An­grei­fer einen 23jährigen Somalier vor dem Bahnhof und flüchteten, als ein Zeuge hinzukam. Die Polizei hat eine Sonderkommission gegründet und prüft, ob ein fremdenfeindliches Motiv vorliegt. Ein 22jähriger Mann aus Merseburg, den der Angegriffene iden­tifizieren konnte, soll als Tatverdächtiger befragt werden. Nach Angaben von Der Westen beleidigten am Abend des 24. Februar zwei Männer in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) eine 28jährige, rissen ihr das Kopftuch herunter, warfen sie zu Boden und flüchteten mit dem Mobiltelefon der Frau. Nach deren Aussage trugen beide Männer Glatzen, schwarze Stiefel und schwarze Jacken. Bei einem erkannte ­sie eine Tätowierung am Hals. Der Staats­schutz hat die Ermittlungen aufgenommen, »da ein politisch motivierter Hintergrund zur Zeit nicht ausgeschlossen werden kann«, wie die Polizei mitteilte. Von einer zweifachen Körperverletzung mit rassistischem Hintergrund in Dresden (Sachsen) be­richtete die Online-Ausgabe der Dresdner Neuen Nachrichten. Passanten be­ob­ach­teten am 22. Februar den Angreifer, der gegen 21 Uhr auf einen Mann mit asiatischem Aussehen einschlug. Als die zwei Fußgänger einschritten, versuchte der Beschuldigte, einen der Hilfeleistenden zu schlagen, und zeigte mehrfach den Hitlergruß. Der 27jährige wurde noch vor Ort festgenommen, die Kriminalpolizei ermittelt.   sb