Deutsches Haus

Wie Spiegel Online am 23. Juni berichtete, hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg (Bayern) einen Mitarbeiter entlassen, der sich auf der behördeneigenen Facebook-Seite in rassistischer Weise geäußert hatte. Die Äußerungen des als Aushilfe Beschäftigten seien für das BAMF »in keiner Weise tragbar«, teilte die Behörde auf ihrer Facebook-Seite mit. Einige Tage zuvor hatten die Nürnberger Nachrichten über die Probleme einer afrikanischen Familie bei der Wohnungssuche berichtet. Die Familie hatte über ein Jahr lang keine Wohnung gefunden. Sie fühlte sich von vielen Vermietern diskriminiert, einige hätten bei Besichtigungen selbst den Handschlag verweigert. Auf der Facebook-Seite des BAMF kommentierte der Angestellte diesen Bericht mit der Aussage, »Afrostämmige« besäßen nur einen »partiellen Ordnungssinn«. Sie hätten nicht die Fähigkeit, ihre Wohnung in einem »moderaten Zustand« zu halten, »Toleranz und Menschenwürde hin oder her«. Der Mitarbeiter des BAMF schlug vor, diese in einem »Kultivierungsseminar zu europäisieren«. Er bezweifle, dass »es Afrostämmige schaffen, sich in diesem Kontext anzupassen«. Auf seine Entlassung reagierte der Mann in einem weiteren Facebook-Kommentar mit Unverständnis. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, hat das Landgericht Halle (Sachsen-Anhalt) am 23. Juni die Berufung des NPD-nahen ehemaligen Ortsbürgermeisters von Krauschitz, Hans Püschel, verworfen. Püschel war im Herbst vom Amtsgericht Weißenfels wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Das Landgericht zeigte sich überzeugt davon, dass Püschel auf seiner Internetseite den Holocaust verharmlost hat. Er hatte dort unter dem Titel »Auschwitz, Majdanek – wann platzt die nächste Lüge?« geschrieben: »Die seit Kindesbeinen gelernten deutschen Verbrechen sind Lügen!« In einem Gedicht bezeichnete Püschel den Holocaust als Mythos. Im Berliner Volkspark Friedrichshain wurde eine aus Gabun stammende Frau am Mittag des 21. Juni beim Joggen angegriffen. Wie der Tagesspiegel berichtete, wurde die 44jährige von einem Mann unvermittelt mehrfach ins Gesicht geschlagen. Dabei beleidigte der Angreifer sie in rassistischer Weise und riss an ihrer Kleidung. Die Frau erlitt Prellungen, Hämatome und Platzwunden im Gesicht und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Wie der Trierische Volksfreund berichtete, beleidigten mehrere Personen am 19. Juni in Birkenfeld (Baden-Württemberg) eine Familie, die auf dem Talweiherplatz campierte, mit rassistischen Parolen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung.   mm