Deutsches Haus

Nach einem Bericht der Münsterländischen Volkszeitung vom 6. August griffen zwei Männer in Neuenkirchen (Nordrhein-Westfalen) aus rassistischen Motiven einen Jugendlichen an. Der 17jährige lief mit zwei Freunden durch den Ort, als die Männer ihn von einem Balkon aus mit Bier überschütteten. Dann beschimpften sie ihn wegen seines Migrationshintergrunds auf rassistische Weise mit den Worten: »Geh zurück in deine Heimat!« Ebenso riefen sie: »Wir stecken dir eine Briefmarke in den Arsch und schicken dich zurück!« Einer vom Balkon geworfenen Bierflasche konnte der Jugendliche ausweichen. Dann kamen die Männer auf die Straße und prügelten auf ihn ein. Den Freunden des 17jährigen gelang es, die Prügelei zu beenden, bei der nach Angaben der Polizei der Angegriffene zurückschlug. Ein Arzt stellte bei ihm einen Bruch der rechten Mittelhand, Prellungen an Knien und Unterschenkeln sowie am Rücken, eine Distorsion der Halswirbelsäule und zahlreiche Schürfwunden fest. Der Jugendliche leidet infolge des Angriffs unter Schmerzen am Körper, Kopfweh, Erbrechen und Schlafstörungen. Wie die Frankfurter Rundschau am 31. Juli berichtete, warfen Unbekannte in Frankfurt (Hessen) eine volle Bierflasche in eine Fensterscheibe der Wohnung einer jüdischen Frau. Die Scheibe ging dabei zu Bruch. Die Frau begab sich auf den Balkon, um nach der Ursache für den lauten Knall zu sehen. Sie entdeckte die Unbekannten und fragte: »Was machen Sie denn da?« Daraufhin wurde sie als »Judenschwein« beschimpft. Die Frau hatte sich in der Vergangenheit wiederholt öffentlich gegen Antisemitismus ausgesprochen. Wegen der antisemitischen Beleidigung geht die Polizei von einem politischen Motiv aus. Der Staatsschutz ermittelt wegen Beleidigung und Sachbeschädigung. Wie das Göttinger Tageblatt am 30. Juli berichtete, beleidigte ein Fußballspieler des SC Rosdorf einen Schiedsrichter, der im Jahr 1980 aus der Türkei nach Deutschland gekommen war, auf rassistische Weise. Nachdem er wegen Handspiels eine Rote Karte erhalten hatte, sagte der Spieler zu dem Schiedsrichter: »Geh doch dahin, wo du herkommst!« Für das Handspiel sperrte der Kreisspielausschuss den Fußballer für ein Spiel, für die Beleidigung muss er eine Geldstrafe in Höhe von 60 Euro zahlen. Die Entscheidung stößt bei dem Schiedsrichter auf Unverständnis. »Eine Geldstrafe ist doch lachhaft. Der hätte eine Strafe von mindestens drei Wochen bekommen müssen«, sagte er der Zeitung. Auch habe er sich von anderen Schiedsrichtern größere Unterstützung gewünscht. Nach 20 Jahren auf dem Fußballplatz trat er nun von seinem Amt zurück.   mst