Sommer und Sonne

Bravo. Die Website der Bravo ist selten einen Besuch wert. »Hab ich Genitalherpes?« fragt da jemand, das Spezial »Verliebt im Urlaub! Was jetzt?« stößt auch nur bedingt auf Interesse. Eine Anzeige auf der Seite allerdings ist verheißungsvoll: »Gewinne einen Platz im Sommercamp auf Sardinien«. Von »Action«, »Adventure«, »sportlicher Team-Challenge« und »Sport am Strand« ist die Rede. Wie bereits 2012 will die Bundeswehr anscheinend Nachwuchs unter Jugendlichen anwerben. »Im Zeltlager in der Nähe des Strandes, dort, wo die Soldatinnen und Soldaten sich am Wochenende von ihrer anstrengenden Arbeit auf dem Stützpunkt erholen können, hast du jede Menge Zeit, ihnen all deine Fragen zu stellen und Informationen aus erster Hand zu bekommen.« Die ersten Teilnehmer der Kampagne wurden bereits vorgestellt. Zu ihnen zählt auch die 17jährige Frances aus Bad Homburg. Wieso sie sich für die Bundeswehr interessiert? »Ich will mal Bundeskanzlerin werden«, sagt sie. Viel Glück.   oko
Forderungen der Kulturschaffenden
Offener Brief. Mehr als 400 Künstler und Intellektuelle haben den »Offenen Brief Kulturschaffender in Deutschland zum Krieg in Gaza« unterzeichnet, unter ihnen auch Ingo Schulze und Schorsch Kamerun. Sie appellieren an die Bundesregierung, den Bundestag sowie die Europaparlamentarier, ihren Einfluss geltend zu machen und einen »vollständigen Rückzug der israelischen Truppen aus Gaza«, die »Einstellung jeglicher Angriffe aus der Luft oder vom Boden auf die Zivilbevölkerung«, die »Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens« und die »Öffnung der Grenzübergänge Gazas für Waren, Hilfsgüter und Menschen« zu erwirken. »In der gezielten Bombardierung von Krankenhäusern, Krankenwagen, Spielplätzen und (...) Schutzräumen für Zivilisten (...) vermögen wir nichts anderes als schwerste Kriegsverbrechen zu sehen.« Die Menschen im Gaza-Streifen lebten im »größten Freiluftgefängnis der Welt« und seien abhängig von Hilfsorganisationen und den Entscheidungen Israels, Güter passieren zu lassen.   oko
To be continued
Der Prinz. Es zählt zu den meistverkauften Büchern der Welt, jeder zweite kann zumindest den Fuchs zitieren und gilt sogleich als tiefgründig: »Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.« »Der kleine Prinz« erschien zuerst 1943 in New York, wo sich Antoine de Saint-Exupéry im Exil aufhielt. Nachdem 1997 »Der kleine Prinz kehrt zurück« von Jean-Pierre Davidts veröffentlicht wurde, kommt der kleine Mann ganze 70 Jahre nach dem Tod seines Autors ein weiteres Mal zurück. Er ist mittlerweile groß geworden, was dem Titel zu entnehmen ist: »Der große Prinz«. In dem Buch geht es um einen faulen Taugenichts, der... nein, natürlich nicht. Dem Verlag Random House zufolge ist der Prinz Schäfer geworden und zieht mit einer Schafherde um die Welt, um Abenteuer zu erleben, die ihn schließlich in den New Yorker Central Park führen. Der deutsche Zeichner Peter Menne hat das Buch illustriert, ab August wird es erhältlich sein und sicher einige bedeutungsschwere punchlines enthalten.   oko
Riesenego
Selfies. Kim Kardashian, Star der Realityshow »Keeping up with the Kardashians«, hat nicht nur vier Monate nach der Heirat mit Rapper Kanye West ihren Namen in Kim West geändert, bald schon wird auch ihr erstes Buch veröffentlicht. »Selfish« wird auf seinem Titel zu lesen sein, und selbstsüchtiger könnten 352 Seiten nicht gefüllt werden: Selfies, Selfies und Selfies. Kim West kann sich an sich selbst nicht satt sehen. Und was fast noch schlimmer ist: Sie denkt, das es anderen genauso geht. Schrecklich.   oko