Die Reaktion

Zu unserem Schwerpunkt zur Sterbehilfe (44/2014) kommentiert Lila Lotta S. auf Facebook: »Vor der Suizid-Diskussion steht überhaupt erstmal die hinreichende Klärung der Schmerzmittelanwendung. Der Großteil der Mediziner ist (zumindest im Altenpflegebereich) nicht mal in der Lage, ausreichend Schmerzmittel zu verordnen und scheut selbst bei Sterbenden den Einsatz von Opiaten. Es könnte ja ›abhängig machen‹ oder ›zum Versterben führen‹, sind gängige Argumente. Und so leiden die, die sich nicht mehr wehren können und erst recht keine Möglichkeit zur Selbstbestimmung haben, bis zum bitteren Ende. Viele wollen nicht mal eher gehen – sie wollen einfach nur den Rest des Weges schmerzfrei sein.« Leser Milan schreibt uns per E-Mail: »Ich hab mich schon total oft über die dumpfen, unpolitischen, oft sexistischen Comics auf Seite Zwei geärgert. Diese Woche ist es mal wieder besonders ätzend. (…) ›Pimmel nicht sehen können‹ stört Dicke natürlich nicht – die haben eh keine Sexualität. Was bewegt Euch dazu, so einen Comic abzudrucken, der in krassem Gegensatz zu allem steht, wofür Ihr Euch sonst einsetzt?« Und Franz A. (siehe Reaktion 44/2014) zeigt sich hartnäckig: »Da mein Leserbrief aus Platzgründen leider um den zentralen Passus gekürzt worden ist, möchte ich jenen erneut unterbreiten: Das Standpunktdenken, das die Marktwirtschaftsdemokratien des Westens als Bollwerk gegen die Barbarei betrachtet, ist dem späten Max Horkheimer geschuldet, der in den westlichen Demokratien das Bollwerk gegen die faschistische und die stalinistische Barbarei zu sehen glaubte. Horkheimers optimistische Sichtweise wird allerdings widerlegt durch seine Analysen, welche die warenproduzierende Marktwirtschaftsgesellschaft als ›neue Barbarei‹ bestimmen. Dieser Widerspruch könnte den linken Politberatern, die sich dem marktwirtschaftsdemokratischen Herrschaftspersonal andienen, zu denken geben.« Jetzt aber!