Mannskinder

Wenn es stimmt, was man bei Welt Online liest, ist es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis unser Land von Feminazis, Kampflesben, Flintenweibern und Zickenkriegern regiert wird, und angesichts der schmählichen Bilanz des Y-Chromosoms der vergangenen Jahrtausende ist ein Wechsel in der Chefetage auch dringend nötig. Ich jedenfalls möchte nicht behaupten, mich nicht rechtzeitig den neuen Machthaberinnen angedient zu haben! Andererseits wünsche ich mir doch, der Machtwechsel würde ein wenig sanfter, schonender stattfinden, als er’s derzeit tut.
Es ist ja gut und recht, dass in den Kaufhäusern seit altersher die Damenabteilung vor dem Herrenbedarf kommt. Dass aber in H&M-Filialen europaweit die Schilder vor den Rolltreppen allesamt auf »Men & Kids« verweisen – das geht zu schnell, das geht zu weit. Men & Kids! Alles eine Rasselbande, oder was? Zu den Unmündigen bitte hier lang! Kinder jeden Alters erwartet im zweiten Stock eine kleine Überraschung! Das, liebe H&M-Planerinnen, kann es doch nicht sein, dass ich von euch nur mehr als großes Kind wahrgenommen werde, das gefälligst mit den anderen Kindern zu spielen habe, während die weiblichen Erwachsenen störungsfrei shoppen! Habe ich dafür der weiblichen Verwandtschaft stundenlang die Tüten hinterhergetragen und den besten Freundinnen endlose Farbberatungen spendiert – um nun zu den anderen Blagen ins Ballbecken geschickt zu werden? Frau Hennes, Frau Mauritz! Ich habe alles mitgetragen! Die Sweatshops in Asien, die Zusammenlegung von Mantel- und Jackenabteilung, Hemden, die in Verbindung mit dem Deo in Filzklumpen auseinanderfielen. Nur bitte, sperrt mich nicht mit den Kids zusammen! Sonst dürft ihr den kleinen Leo nämlich demnächst an der Information abholen. Und zwar mit vollen Hosen!