Deutsches Haus

Wie aus einem Bericht der Welt vom 4. November hervorgeht, ist die Zahl der Gewalttaten, die sich gegen Flüchtlingsunterkünfte richten, nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) deutlich gestiegen. Im Jahr 2014 hatte das BKA 28 solcher Taten registriert, von Januar bis Oktober 2015 aber bereits 104. In 53 Fällen handelte es sich dabei um Brandstiftung. Insgesamt wurden in dem Zeitraum 637 Straftaten verübt, die sich gegen Flüchtlingsheime richteten. Im Vergleich zu 2014 hat sich die Zahl der Delikte mehr als verdreifacht. Die Sächsische Zeitung berichtete am 2. November von einem Vorfall in Jena (Thüringen). Dort schlugen drei Männer an einer Straßenbahnhaltestelle einen 27jährigen Syrer zusammen. Er musste mit leichten Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Wie die Zeitung in derselben Ausgabe meldete, verübte ein 43jähriger Mann einen Brandanschlag auf ein Haus in Sehnde (Niedersachsen), in dem zwei Flüchtlingsfamilien aus Montenegro untergebracht sind. Zur Zeit des Anschlags befand sich eine dreiköpfige Familie im Gebäude. Die Bewohner konnten das Feuer mit Hilfe von Passanten löschen. Der 43jährige wurde gefasst. Die sächsische Polizei hat einen 26jährigen Mann aus Freital festgenommen. Er gilt als Hauptverdächtiger im Fall eines Anschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft in der Stadt. Wie die Sächsische Zeitung berichtete, ereignete sich die Attacke in der Nacht auf den 1. November. Dabei explodierte vor dem Schlafzimmerfenster eines 26jährigen Flüchtlings ein Sprengkörper. Die Detonation war so stark, dass drei Scheiben zersprangen und auch die Kunststoffverkleidung der Fensterrahmen zersplitterte. Der Asylsuchende erlitt Schnittwunden im Gesicht. In Magdeburg (Sachsen-Anhalt) griffen am 1. November bis zu 30 teils mit Baseballschlägern bewaffnete Männer zwei syrische Flüchtlinge an. Wie aus einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung hervorgeht, beobachteten Zivilpolizisten die Attacke und schritten ein, woraufhin die Angreifer flüchteten. Die beiden Syrer erlitten Prellungen und Verletzungen im Gesicht. Sie wurden im Krankenhaus behandelt. Am 31. Oktober griffen mehrere Männer in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) zwei Asylsuchende an. Die beiden Syrer befanden sich nach Angaben von Spiegel Online abends vor der Sporthalle, in der sie derzeit untergebracht sind, als mehrere vermummte sowie mit Baseballschlägern und anderen Waffen ausgerüstete Unbekannte auf sie zukamen, sie drangsalierten und schließlich verprügelten. Die Angreifer konnten fliehen, die beiden Männer aus Syrien mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden.   mst