Rauchen

Noch immer gibt es viele alternative Energiequellen, deren Potential für die Menschheit gänzlich unerforscht ist. Da sind zum einen die Kartoffeln und ihr sensationelles Wärmespeicherverhalten. Eine festkochende Kartoffel aus dem Supermarkt wird, sobald sie fertig festgekocht ist, die in ihr gespeicherte Wärme über Stunden, Tage, Monate behalten, solange nur ein Mensch in der Nähe ist, der sie schälen möchte. Das Ziel: Ihm möglichst lange die Finger zu verbrennen. Brächte man tonnenweise frisch gekochte Kartoffeln mit genügend willigen Schälern in einem Abklingbecken zusammen, es stünde günstige und umweltfreundliche Energie für alle Ewigkeit zur Verfügung. Würde man wiederum die Energie, die darauf verwendet wird, das Rauchen zu tabuisieren, auf irgendwas Sinnvolles richten, wir lebten womöglich in paradiesischen Zuständen. Aufs Rauchen scheinen sich die Gesetzgeber zu stürzen, die sich ansonsten nirgendwo anders durchsetzen können; die alle Ambitionen auf eine bessere Sozialfürsorge oder weniger Krieg aufgegeben haben und sich in ein Thema verbeißen, das praktisch keinen Widerstand mehr bietet. In Frankreich wurde nun ein Gesetz in die Wege geleitet, dass auch die Markenlogos von den Packungen verbannt: Es bleiben lediglich einheitliche Beschriftungen sowie Warnhinweise und Ekelfotos. Wieviel Macht kann eine Tabaklobby noch haben, die sich dagegen nicht wehrt? Wieviel gesellschaftliche Ächtung wollen Raucher noch hinnehmen? (Hier schreibt übrigens ein mitfühlender Nichtraucher.) Klebte man riesige Fotos der Teenager, die jedes Wochenende auf den deutschen Autobahnen zerfetzt werden, auf die Heckklappen, so hielte das jeder für idiotisch und geschmacklos; Raucher hingegen würden wahrscheinlich noch den Warnhinweis hinnehmen, dass Rauchen pädophil macht.