Deutsches Haus

Wie das Neue Deutschland berichtete, versuchten rechtsextreme Demonstranten im sächsischen Chemnitz am 6. Januar, den Einzug von Asylsuchenden in ein Flüchtlingsheim zu verhindern. Bei den 40 Geflüchteten handelte es sich hauptsächlich um syrische und afghanische Familien, die erst nach Auflösung der Demonstration durch die Polizei in das Gebäude einziehen konnten. Einen Tag später versuchten etwa 70 Rechtsextreme, den Einzug von weiteren 169 Asylsuchenden in die Unterkunft zu blockieren. Die Polizei nahm sechs Anzeigen wegen Körperverletzung und Zeigen des Hitlergrußes auf. Unbekannte setzten am 4. Januar ein Einfamilienhaus im Hamburger Stadtteil Billstedt unter Wasser, das zur Unterbringung einer geflüchteten Familie aus Afghanistan dienen sollte. Dem Hamburger Abendblatt zufolge wollte die Evangelische Kirche das Haus der Familie zur Verfügung stellen, deren Kinder an einer Blutkrankheit und an Hepatitis A leiden. Das Gebäude wurde derart beschädigt, dass es unbewohnbar ist. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Der Staatsschutz ermittelt. Im hessischen Dreireich sucht die Polizei weiter nach den Tätern, die in der Nacht zum 4. Januar mehrere Schüsse auf ein Flüchtlingsheim abgegeben haben. Der Hessische Rundfunk berichtete, ein Syrer sei im Schlaf von einem Schuss getroffen und leicht verletzt worden. Eine eigens eingerichtete »besondere Aufbauorganisation« des hessischen Polizeipräsidiums ermittelt gemeinsam mit dem Landeskriminalamt. In Eisleben (Sachsen-Anhalt) bedrohte am 4. Januar ein Deutscher seinen syrischen Nachbarn mit einem Messer, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Die Polizei vermutet ein rassistisches Motiv. Der Mann war stark alkoholisiert. Auf eine noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft im nordrhein-westfälischen Kirchhellen wurde dem Lokalsender Radio Emscher Lippe zufolge ein Brandanschlag verübt. Das Feuer in dem Containerdorf wurde mit Hilfe eines Brandbeschleunigers gelegt, ging jedoch von alleine wieder aus. Der Staatsschutz ermittelt wegen der Tat, die sich zwischen dem 30. Dezember und 4. Januar ereignet haben soll. In Chemnitz kam es in der Neujahrsnacht zu einem Angriff auf einen tunesischen Asylsuchenden und seine 13 und 16 Jahre alten Kinder. Der MDR berichtete, dass Unbekannte den gehbehinderten Mann mit rassistischen Parolen beschimpften, ihn mit Reizgas besprühten und zu Boden schlugen. Seine 13jährige Tochter erlitt Fußtritte. Zudem wurde der Rucksack des Mannes gestohlen. Die Polizei sucht nach Zeugen. Zum Tatzeitpunkt sollen sich viele Menschen am Tatort befunden haben.   aj