Deutsches Haus

Am Abend des 1. Juni riefen zwei Männer in Gera (Thüringen) rassistische Parolen vom Balkon einer Wohnung. Wie die Thüringer Allgemeine berichtete, beobachtete ein Anwohner kurze Zeit später, dass die beiden mit einem pistolenähnlichen Gegenstand hantierten. Als eine Kopftuch tragende Frau mit ihrem Kind an dem Haus vorbeilief, richtete einer der Männer die Waffe auf sie und feuerte mehrere Schüsse ab. Zudem riefen beide Männer der Frau rassistische Beleidigungen zu. Ein Nachbar verständigte die Polizei. Beamte stellten die Pistole sicher, es handelte sich nicht um eine scharfe Waffe. Die beiden Tatverdächtigen waren der Polizei zufolge alkoholisiert. Nach Angaben der Berliner Polizei geriet am selben Tag ein 28jähriger vor der Tür seines Wohnheims in Berlin-Mitte in Streit mit mehreren Bauarbeitern. Der sichtlich wütende Mann nahm ein Beil und begab sich zurück in das Haus. Dort traf er auf ­einen türkischen Bewohner. Diesen beschimpfte er zunächst auf rassistische Weise. Dann attackierte er ihn mit dem Beil. Dem 43jährigen Angegriffenen gelang es, eine Tür zuzuschlagen, so dass ihn der Hieb mit dem Beil verfehlte und flüchtete aus dem Haus. Der 28jährige folgte ihm zunächst ins Freie, kehrte dann aber in das Wohnheim zurück. Von Anwohnern alarmierte Polizisten nahmen den Angreifer fest. Der Staatsschutz hat den Fall übernommen. Ebenfalls am 1. Juni beschimpfte ein Mann im Berliner Stadtteil Wedding eine verschleierte Frau mit rassistischen Sprüchen. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann den Ort des Geschehens verlassen, noch bevor Beamte eintrafen. Der Staatsschutz hat Ermittlungen eingeleitet. Wie der SWR am 31. Mai berichtete, ereignete sich in Mainz (Rheinland-Pfalz) ein rassistischer Vorfall. Beim Verlassen einer Bar trafen mehrere ausländische Gäste auf eine Frau, von der sie grundlos auf rassistische Weise beschimpft wurden. Herbeigerufene Polizisten brachten die Frau auf die Wache, da sie keine Papiere mit sich führte. Dort stellte sich heraus, dass es sich um eine Mainzer Stadträtin der Grünen handelt. Der Anwalt der Politikerin bestritt in einem öffentlichen Schreiben, dass seine Mandantin rassistische Parolen geäußert habe. Die Frau hat ihr Stadtratsmandat mittlerweile niedergelegt. In Heiligenstadt (Thüringen) verübte ein 33jähriger Mann am 30. Mai einen Brandanschlag auf die Wohnung eines Algeriers, der sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht zu Hause befand. Die Wohnungstür fing Feuer. Die Polizei stellte den Mann und fand brennbare Stoffe, die sich für einen solchen Brandanschlag eignen. In dem Haus entstand ein Sachschaden von ungefähr 20 000 Euro. Nur wenige Tage zuvor war die Wohnungstür des Algeriers mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. mst