Der Winterhimmel über Berlin, so stand es einmal vor fünf Jahren im Magazin Vice, sei »so eisern grau, dass jeder sich die fünf Stunden Licht am Tag über wünscht, es wäre wieder Nacht. Dann muss man wenigstens nicht sehen, worunter alle Lebensfreude verkümmert und jede Freundlichkeit verreckt.« Sehr treffend beschrieben, und besten Dank an den ehemaligen Kollegen, der die Redaktion auf diese poetischen Zeilen hingewiesen hat. Dabei deuten sie gerade einmal ansatzweise das Ausmaß des sich wieder einschleichenden winterlichen Elends an.
Mit dem berüchtigten dauergrauen Himmel kehrt in Berlin beispielsweise auch der mindestens so verdrießliche Dauerregen ein. Mal wasserfallartig, mal einfach nur penetrant kalt-nieselig. Aber ganz bestimmt eklig. Letzteres ist besonders für Trägerinnen und Träger von Brillen eine ernsthafte Qual. Und ein nicht geringer Teil der Jungle-Redaktion benötigt eine solche künstliche Sehhilfe. Der eine oder die andere versucht das durch das Tragen von Kontaktlinsen zu vertuschen. Linsen haben bei Nieselregen tatsächlich deutliche Vorteile gegenüber der Brille.
Wirklich gefährlich wird es bei einer solchen Witterung für die Radfahrerinnen und Radfahrer der Stadt. Besonders übel: Kopfsteinpflaster bei Nässe und Glätte. Ein Graus. Gleich doppelt gefährdet sind dabei selbstverständlich die Brillentragenden – die können bei Nieselnässe schließlich obendrein fast nichts sehen. Entsprechend erstaunt es niemanden, dass die Unfallquote unter den bebrillten und radfahrenden Redaktionsmitgliedern im Winter besonders hoch liegt. Schon im Vorjahr hat es einen radfahrenden Brillenträger übel erwischt. Das Resultat: ein gebrochener Ellenbogen. Diese Woche hat es einen anderen Kollegen vom Rad gehauen. Die Diagnose stand bei Redaktionsschluss noch aus, weshalb die ganze Redaktion dem Kollegen noch ganz besonders die Daumen drückt. Und allen Leserinnen und Lesern ans Herz legt: Fahren Sie vorsichtig! Egal ob mit oder ohne Brille.