Fleisch-Kennzeichen D

Eine Kennzeichnungspflicht für Fleisch aus deutscher Produktion soll in Deutschland schon ab 1998 eingeführt werden, europaweit ist eine Regelung zur nationale Kennzeichnung erst ab dem Jahr 2000 vorgesehen. Hintergrund des deutschen Alleingangs: Ein erneuter heimtückischer Anschlag des perfiden Albion-Rindes auf Deutschlands Heiligstes - seine regionalen kulinarischen Spezialitäten.

Wie die Hamburger Staatsanwaltschaft herausgefunden hat, wurden insgesamt 616 Tonnen Ochsenschwänze und anderes minderwertiges Rindfleisch illegal aus Großbritannien nach Deutschland importiert. Davon seien mindestens 120 Tonnen in verschiedenen Bundesländern zu Wurst und Fleischwaren verarbeitet und teilweise auch schon verspeist worden. Besonders gemein: Auch bayrische Spezialitäten wie Leberkäs und Saftwürstl sind betroffen, ebenso das norddeutsche Leibgericht Labskaus. Knapp 11 000 "verdächtige" Labskaus-Konserven seien an einen Händler in Hamburg geliefert worden, wovon aber 8 931 Dosen ˆ 400 Gramm von Zollfahndern schon sichergestellt wurden.

Ob die noch fehlenden knapp 800 Kilogramm Labskaus inzwischen über den Weg Magen-Darm-Toilette-Kanalisation-Elbe-Nordsee zurück zur britischen Küste gelangt sind, konnte weder vom Zoll noch von den Gesundheitsbehörden ermittelt werden.