Problemlösung in Panama

Freunde in hohen Staatsämtern hat sich der aus Peru stammende Journalist Gustavo Gorriti mit seinen Recherchen bislang kaum gemacht. Vorzugsweise beschäftigte er sich mit Korruption und den sogenannten Menschenrechtsverletzungen. Nach dem "Selbstputsch" von Perus Präsidenten Fujimori 1992 landete er in Peru im Gefängnis. Nach seiner Freilassung suchte er Exil in Panama, konnte aber auch dort von seiner Leidenschaft nicht lassen. Als Vize-Chefredakteur der Zeitung La Prensa war er beteiligt an Enthüllungen über den Unternehmer Nicol‡s Gonzales Revilla, der eine Monopolstellung beim Privatfernsehen Panamas erlangen wollte. Kein großes Problem für ihn, ist er doch Vetter von "El Toro", dem Präsidenten Ernesto Pérez Balladares. Ende Juli wurde Gorriti von Panamas Arbeitsminister die Verlängerung der Arbeitserlaubnis verweigert, Ende August läuft sein Visum aus, dann droht ihm die Ausweisung. Aus dem Umfeld von Balladares verlautete, peruanische Militärs hätten ein Kopfgeld auf Gorriti ausgesetzt - die naheliegende Lösung aller Probleme: abschieben, damit er anderswo umgebracht wird. Laut der peruanischen Zeitung La Republica hatte Gorriti auch in Sachen Narcoschecks recherchiert, mit denen Balladares seinen Wahlkampf finanziert haben soll.