Unser Chemnitz soll noch schöner werden

Verhandlungen haben sich für die Chemnitzer Punks nicht ausgezahlt: Im Anschluß an ein Gespräch mit Oberbürgermeister Peter Seifert kesselte die Polizei am 20. August rund 60 Jugendliche an der Zentralhaltestelle der Stadt ein und führte sie zum nächsten Polizeirevier ab. Einem 17jährigen wurde dort Reizgas in die Augen gesprüht, mehrere der Jugendlichen klagten nach dem Einsatz über Blutergüsse.

Die Rechtsanwälte der Betroffenen kündigten Strafanzeigen wegen Körperverletzung im Amt, Freiheitsberaubung und Nötigung an. Eine Polizeisprecherin rechtfertigte den Einsatz mit angeblichen Flaschenwürfen der Versammelten. Es sei lediglich die Straßensatzung der Stadt durchgesetzt worden, die Alkoholgenuß und Lagern auf öffentlichen Plätzen untersage. In dem Gespräch mit OB Seifert wollten die Jugendlichen mit Unterstützung von einigen Sozialarbeitern erreichen, daß die Polizei aufhört, ständig Platzverweise gegen Punks auszusprechen, die sich im Stadtzentrum treffen, und diese am Stadtrand auszusetzen.