Denk-Bewegung auf dem Vormarsch

Gegen die neue Verfassung der deutschen Schriftsprache liegt beim Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbeschwerde vor. Ein Lübecker Elternpaar, das seinen Nachwuchs lieber mit der Tradition quälen will, hat die Beschwerde eingebracht. Unterdessen ist in Schleswig-Holstein ein Volksbegehren gegen die Orthographie-Reform zugelassen worden. Ab Oktober kann die Initiative "Wir gegen die Rechtschreibreform" mit der Sammlung von Stimmen beginnen. Innerhalb eines halben Jahres müssen fünf Prozent der wahlberechtigten Bürger des Bundeslandes zustimmen, dann kann ein Volksentscheid gefällt werden.

Da das Volk seine Muttersprache bedroht sieht, sein Denk-Organ gewissermaßen, gibt es gute Aussichten für den Stopp der Reform. In der juristischen Auseinandersetzung steht es inzwischen vier zu vier. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg muß noch entscheiden.